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33 Jahre nach Wiedervereinigung: Löhne und Gehälter in der Landwirtschaft in Ost und West gleich

harald schaum
Harald Schaum (© IG BAU, Alexander Paul Englert)
27.02.2023
Pressemitteilungen 2023

Teilweise über 25 Prozent Entgelterhöhungen in den östlichen Bundesländern. 350 Euro Inflationsprämie.

 

Der Durchbruch ist da, im Osten der Republik werden in der Landwirtschaft künftig die gleichen Löhne und Gehälter bezahlt wie im Westen. Und dies sogar rückwirkend ab 1. Oktober 2022. Ein Facharbeiter, eine Facharbeiterin erhält danach 14,50 Euro die Stunde, der Meister, die Meisterin 16,50 Euro. Darauf haben sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Landesverbände-Ost des Gesamtverbandes der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) in Teltow verständigt. "Das wurde jetzt aber auch langsam Zeit, 33 Jahre nach der Wiedervereinigung haben wir endlich gleiches Einkommen in Ost und West für die Beschäftigten in der Landwirtschaft. Was zuvor schon immer gleich war, ist die Arbeit, hüben wie drüben. Deshalb ist der Abschluss überfällig", sagt Harald Schaum, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG BAU und zuständig für die "grünen Berufe".

Für die einzelnen Ost-Bundesländer bedeutet der Abschluss großenteils heftige Lohn-Sprünge nach oben. So wurde das Einkommen in Sachsen-Anhalt um 27,7 Prozent erhöht, in Thüringen um 22,7, in Brandenburg und Berlin um 21,4, in Sachsen um 21,2 und in Mecklenburg-Vorpommern um 9 Prozent. Zusätzlich wird den Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 350 Euro auf ihr Konto überwiesen. Auszubildende bekommen im dritten Lehrjahr jetzt 1000 Euro, damit wurden die Ausbildungsvergütungen im Osten im Schnitt um 25 Prozent angehoben. "Auch diese enormen Einkommenssteigerungen können sich sehen lassen, belasten doch die hohe Inflation und die stark gestiegenen Energiekosten die Haushalte der Familien über Gebühr. Damit können wir sie nicht alleine lassen", sagt Schaum.

Im Osten Deutschlands sind rund 74 500 Frauen und Männer in der Landwirtschaft beschäftigt, in Gesamtdeutschland etwa eine Viertelmillion. Der neue Tarifvertrag läuft am 31. Dezember dieses Jahres aus.

33 Jahre nach Wiedervereinigung: Löhne und Gehälter in der Landwirtschaft in Ost und West gleich /  Tarifabschluss erzielt