Erste Sondierung Floristik Bund: Arbeitgeberverband mit inakzeptablen Vorschlägen

Zentrale Ziele der IG BAU Bundestarifkommission: die Branche endlich aus dem Niedriglohnbereich herauszubekommen und eine Ost-West-Angleichung der Entgelte umzusetzen.   
Die IG BAU begann das Sondierungsgespräch mit folgenden Forderungen:

• Branchenmindestlohn von 13 Euro pro Stunde
  
  • Das Entgelt betrüge in der untersten Entgeltgruppe 2197 Euro. Eine Steigerung um 497 Euro monatlich.
• Erhöhung aller Entgeltgruppen um einen Festbetrag von 497 Euro monatlich.
• Angleichung der Ost- an die Westtarife
• Weiter fordern wir für die Auszubildenden:
  
  • Im 1. Jahr: 850 Euro monatliche Vergütung 
  • Im 2. Jahr: 950 Euro monatliche Vergütung
  • Im 3. Jahr: 1150 Euro monatliche Vergütung 
• Die Laufzeit der Entgelttarifverträge soll 12 Monate betragen.

Noch in den letzten Tarifrunden hat der FDF immer wieder die unsichere wirtschaftliche Lage aufgrund der Corona Pandemie und etwaigen Umsatzeinbußen in den Raum gestellt. Völlig klar ist nunmehr: Die Auftragsbücher in der Floristik sind voll und die Betriebe haben zunehmend mit Arbeits- und Leistungsspitzen zu kämpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch diese Branche mit einem starken Fachkräftemangel kämpfen muss und daher die Entgelte attraktiv genug sein müssen, um junge Menschen in die Floristik zu bewegen.  

Auch ist es erforderlich, die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes, auf 12 Euro zum 1. Oktober 2022, in der gesamten Tabellenstruktur gebührend zu berücksichtigen. Zur Verdeutlichung: Allein in dem aktuellen Tarifvertrag Floristik West betragen die Entgelte in den untersten vier von sechs Gruppen Beträge, die unterhalb des zukünftigen gesetzlichen Mindestlohnes liegen. Im auslaufenden Ost-Tarif ist die Situation noch prekärer: Hier liegen alle Entgeltgruppen unterhalb des zukünftigen gesetzlichen Mindestlohnes von 12 Euro. 

Lediglich zum Eckentgelt im Tarifvertrag Floristik West konnten uns die Arbeitgebervertrer*innen Zahlenvorschläge entgegnen: Demnach solle das Eckentgelt um maximal 5 bis 7 Prozent erhöht werden. Dieser Vorschlag würde einem Stundenentgelt von etwa 12,50 Euro entsprechen.  
 
Wir lehnen den Vorschlag des FDF entschieden ab.
 
Einem Eckentgelt zuzustimmen in dem, nach erfolgreicher Beendigung der Berufsausbildung plus einem Jahr Beschäftigung in der Branche, ein*e Kolleg*in nur knapp über dem zukünftigen gesetzlichen Mindestlohn verdient, ist nicht akzeptabel. Dies haben wir in der Sondierung bereits transparent kommuniziert.  
 
Die Tarifvertragsparteien werden am 28. Juni 2022  zur ersten Verhandlungsrunde zusammenkommen.
 
Bitte informiert Eure Kolleginnen und Kollegen über diese Sondierungsgespräche!