Georg-Leber-Preis für "Initiative 19. Februar Hanau"
(Foto: JGFoto / IG BAU) Von links: Moderatorin Marion Kuchenny, Laudatorin Serpil Midyatli, Hagen Kopp (Initiative 19. Februar Hanau), Said Etris Hashemi (Initiative 19. Februar Hanau) Emis Gürbüz (Initiative 19. Februar Hanau), Vaska Zlateva (Initiative 19. Februar Hanau), Robert Feiger (Bundesvorsitzender der IG BAU), Björn Leber (Enkel von Georg Leber)
26.09.2022
OGT-News

Zum vierten Mal vergeben wir den Georg-Leber-Preis für Zivilcourage. Mit ihm ausgezeichnet werden Einzelpersonen und Gruppen, die sich auf herausragende Weise für soziale und demokratische Werte einsetzen – so wie die "Initiative 19. Februar Hanau".

Gegründet hat sie sich nach der Ermordung von neun Menschen mit Migrationshintergrund durch einen Rechtsextremisten am 19. Februar 2020 in Hanau. Zum eigentlichen Verbrechen kamen in der Tatnacht Ungereimtheiten: ein Notruf, der nicht funktionierte. Ein verschlossener Notausgang am Tatort. Ein Opfer, das von der Polizei nicht richtig versorgt wurde und später verstarb. Die Tatsache, dass der Täter einen Waffenschein besaß, obwohl er polizeibekannt und psychisch auffällig war.

Die Initiative setzt sich für eine lückenlose Aufklärung der Ereignisse ein – und für die da raus resultierenden Konsequenzen für Verantwortliche aus Politik und bei den Behörden. #saytheirnames – diesem Leitsatz hat sich die Initiative gegeben und verhindert so,   dass die Opfer vergessen werden:

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  • Gökhan Gültekin,
  • Sedat Gürbüz,
  • Said Nesar Hashemi,
  • Mercedes Kierpacz,
  • Hamza Kurtović,
  • Vili-Viorel Păun,
  • Fatih Saraçoğlu,
  • Ferhat Unvar und
  • Kaloyan Velkov

sollen im kollektiven Gedächtnis bleiben. Zusätzlich klärt die „Initiative 19. Februar Hanau“ über Rassismus auf und gibt Jugendlichen und Erwachsenen in Hanau die Möglichkeit, sich in geschütztem Rahmen über ihre Erfahrungen als Betroffene auszutauschen.

Neben Aufklärung und Erinnerung bietet die Initiative Überlebenden und Angehörigen praktische Hilfe. Rechtsberatung, psychologischer Beistand, Unterstützung beim Wohnortwechsel – das alles leisten die ehrenamtlich Engagierten. Und dafür möchten wir sie unterstützen und auszeichnen.

Über den Georg-Leber-Preis für Zivilcourage

Benannt ist der Preis nach Georg Leber, von 1957 bis 1966 Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden, Vorläuferin der heutigen Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.  Erstmals vergeben wurde er 2013, ein Jahr nach Lebers Tod. Die bisherigen Preisträger*innen sind Wolfgang Thierse (2013), das Künstlerpaar Birgit und Horst Lohmeyer (2015) sowie die Pfarrer Hans Mörtter und Franz Meurer (2017).