15. Juni: Internationaler Tag der Gebäudereinigung – Verlässliche Jahressonderzahlung als Zeichen der Wertschätzung

"Während der Pandemie wurde den Gebäudereiniger*innen für Ihre Arbeit noch kräftig applaudiert. Was aber kaum jemand weiß ist, dass die Beschäftigten im Gegensatz zu fast allen anderen Arbeitnehmer*innen anderer Branchen bis heute keinen Cent Inflationsausgleichsprämie bekommen haben. Wertschätzung sieht anders aus", sagt Ulrike Laux, im IG BAU-Bundesvorstand zuständig für die Gebäudereinigung. "Sie ist eines der beschäftigungsstärksten Handwerke in Deutschland. Wer unsere Arbeit ernst nimmt, muss sie auch anständig bezahlen. Deshalb fordern wir eine Jahressonderzahlung, die endlich verlässlich und dauerhaft ausgezahlt wird. Sie soll nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten, die sich besonders stark für bessere Arbeitsbedingungen und Tarife einsetzen." Im Herbst dieses Jahres beginnen dazu die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern. "Es ist an der Zeit, echte Anerkennung zu zeigen – nicht nur mit Worten oder in die Hände klatschen, sondern mit Taten", sagt Laux.

Seit 35 Jahren demonstrieren am 15. Juni in vielen Ländern dieser Welt Beschäftigte in der Gebäudereinigung und im Sicherheitsdienst für Gerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen – auch in Deutschland. An diesem Tag machen sie Arbeitgeber, Kunden und die Öffentlichkeit aufmerksam auf die oft "unsichtbaren" Arbeitskräfte. Mit Aktionen in Betrieben und in der Öffentlichkeit erinnern die Gewerkschaften an eine Demonstration von Reiniger*innen am 15. Juni 1990 in Los Angeles im Anschluss an einen dreiwöchigen Streik für bessere Arbeitsbedingungen. Die Demonstration wurde von Polizeikräften niedergeknüppelt, es gab zahlreiche Verletzte. Ein Gericht entschied später, dass die Ordnungsbehörde rund 3,5 Millionen Dollar an die Gewerkschaft SEIU (Service Employees International Union) zahlen musste, in der die Reiniger*innen organisiert sind. Der Streik war ein voller Erfolg, sie erkämpften eine 25-prozentige Lohnerhöhung.