Seitenpfad:

8. Mai: Tag der Befreiung – 80 Jahre Kriegsende

Paul Bebert
14. September 1945: Paul Bebert, einer der Gründer der Industriegewerkschaft Bau, Steine Erden, entfernt das Emblem der Deutschen Arbeitsfront (DAF) über dem Eingang des Gewerkschaftshauses am Besenbinderhof in Hamburg.
07.05.2025
Geschichte

Am 8. Mai begehen wir den Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus. Es war dieser Tag, der 1945 die Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und das Ende der Nazi-Diktatur markierte.


Zu seinem 80. Jahrestag gilt es, die Befreier*innen zu würdigen. Zugleich rufen wir als Gewerkschafter*innen dazu auf, gemeinsam der Millionen von Menschen zu gedenken, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.

Während ein großer Teil der Deutschen mit dem NS-Regime sympathisierte oder es zumindest stillschweigend tolerierte, gab es auch antifaschistischen Widerstand: mutige Frauen und Männer, Demokrat*innen, Arbeiter*innen, Gewerkschafter*innen, die gegen die rechtsextreme Terrorherrschaft kämpften und dafür oft mit dem Leben bezahlten. Ihnen gilt unser höchster Respekt und unser Dank; wie auch den alliierten Truppen, die zahlreiche Opfer der antisemitischen und rassistischen deutschen Menschheitsverbrechen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern befreien konnten.

Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Diesen Opfern – darunter insbesondere Jüdinnen und Juden, politische Gegner*innen, Gewerkschafter*innen, Sinti*zze und Rom*nja, queere Menschen, Zwangsarbeiter*innen – sind wir es heute mehr denn je schuldig, ihr Andenken zu wahren und jetzt wie in Zukunft entschlossen gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus vorzugehen.

Ob sie auf der Straße oder in den Parlamenten versuchen, ihre menschenfeindliche Agenda durchzusetzen, ob sie sich "AfD" oder "Heimat" oder sonst wie nennen: Wir Gewerkschaften stellen uns den Gegnern von Freiheit und Gleichwertigkeit aller Menschen in den Weg und kämpfen für eine offene, demokratische Gesellschaft.

Dabei sind wir auch den zukünftigen Generationen verpflichtet: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!" ist und bleibt einer der wichtigsten gewerkschaftlichen Grundsätze.

DGB-Grafik zum 8. Mai 2025
(Grafik: DGB)

Ein Tag der Demokratie

Der 8. Mai hat aber auch besonderen Symbolwert als Tag der Demokratie durch Teilhabe und Mitbestimmung. Mit dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur entstanden wieder Möglichkeiten, die Gesellschaft demokratisch zu gestalten, und sie wurden nicht zuletzt von Betriebsrät*innen und Gewerkschaften sofort ergriffen. Die Betriebsratswahlen im Herbst 1945 in der britischen Besatzungszone waren die ersten demokratischen Wahlen im befreiten Deutschland.

Für die Gewerkschaften ist deshalb all das, was sich mit dem 8. Mai verbindet, ein besonderes Erbe. Es ist uns Verpflichtung, beständig für den Erhalt der Demokratie, gegen autoritäre Politikvorstellungen, gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Ausgrenzung zu streiten. Nur so können die demokratischen und sozialen Rechte, die nach dem Kriegsende auch durch gewerkschaftlichen Einsatz erkämpft wurden, verteidigt werden.

Für uns zählt der 8. Mai daher längst als Feiertag. Zu seinem 80. Jahrestag fordern wir erneut, ihn auch offiziell und bundesweit als einen solchen anzuerkennen.

Mehr dazu:
Darum muss der 8. Mai ein bundesweiter Feiertag werden

Gedenken

Um zum 8. Mai 2025 der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und ihr Vermächtnis zu würdigen, haben die Spitzen der deutschen Gewerkschaften das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen besucht. Hier seht Ihr Bilder der Kranzniederlegung.

Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)
Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)
Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)
Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)
Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)
Kranzniederlegung zum 8. Mai 2025
(Foto: DGB/Gordon Welters)