Seitenpfad:

"Agenda 2030": Für Arbeitnehmerrechte statt weitere soziale Einschnitte

Robert Feiger
Robert Feiger (© IG BAU, Tobias Seifert)
13.11.2025
Arbeit

"Wir sollten auch darüber reden, ob wir mit der Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag nicht die falschen Anreize setzen": In ihrer Grundsatzrede am 10. November 2025 forderte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) eine "Agenda 2030", die unter anderem den Kündigungsschutz lockern und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall beschneiden soll. Die Antwort der IG BAU, gegeben durch ihren Bundesvorsitzenden Robert Feiger:

"Es ist immer dasselbe, wenn es mit der Wirtschaft mal nicht so läuft wie es soll, will man als erstes die Hand an Arbeitnehmerrechte legen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Frau Reiche weiß, wie die Beschäftigungslage beispielsweise am Bau oder in der Gebäudereinigung ist. Dort werden händeringend Arbeitskräfte gesucht und nicht gekündigt. Da muss man eher schauen, wie man durch Anreize Fachkräfte gewinnt und nicht darüber nachdenken, wie man sie schnell loswird.

Und was die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag betrifft, empfehle ich mal ein Praktikum auf einer Baustelle zu machen, besonders in dieser Jahreszeit. Der Job ist äußerst hart, manchmal nicht ganz ungefährlich und es wird auch bei Regen und Kälte gearbeitet. Da kann man schon schnell mal arbeitsunfähig werden.

Meine Tipps für die neue "Agenda 2030": Gezielt den bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau fördern, massiv in die marode Infrastruktur investieren und dafür sorgen, dass die Beschäftigten ordentlich entlohnt werden. Dann klappt’s auch mit der Wirtschaft."