DGB-Bundeskongress Frauen
(Foto: Gordon Welters) Geballte Frauenpower: alle weiblichen Delegierten auf dem DGB-Bundeskongress
10.06.2022
Frauen

Der 22. Ordentliche Bundeskongresses des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ging am 12. Mai zu Ende. Das Parlament der Arbeit, wie der Kongress auch genannt wird, stand ganz im Zeichen der Zeit, denn Wandel ist weiblich.

Das wurde schon deutlich, als die Delegierten mit großer Mehrheit ihre Vorsitzende Yasmin Fahimi gewählt haben, die erste Frau an der Spitze des DGB. Nun, Geschlechtergerechtigkeit ist damit aber lange nicht erreicht. So forderten die Gewerkschaftsfrauen in ihrem Leitantrag, sowohl bei der Gestaltung einer digitalen Welt als auch in der Klimapolitik Geschlechtergerechtigkeit zu verankern. Eine gute Zukunft kann es nur geben, wenn alle einbezogen sind. Unabhängig ihres Geschlechts, ihres Alters oder ihrer Herkunft die gleichen Chancen, die gleichen Rechte und die gleiche Würde ohne Diskriminierung zu erfahren. So sind die Perspektiven und Bedürfnisse von Frauen bei allen Entscheidungen zu berücksichtigen – in allen Lebensbereichen, in allen Ressorts und in allen Branchen sowie in der Klimapolitik. Ein wesentlicher Aspekt des Leitantrags der DGB-Frauen ist auch die zumeist technologieorientierte Klimapolitik, um gesellschaftspolitische Dimensionen zu ergänzen. Dazu gehört auch, die Auswirkungen auf Frauen beziehungsweise Männer frühzeitig zu analysieren und Frauen aktiv an Entscheidungsprozesse zu beteiligen.

Weitere Forderungen sind, die Arbeitsbedingungen und Rechte von Frauen auch bei globalen Lieferketten zu beachten. Es braucht ein wirksames Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, Umweltzerstörung zu vermeiden und Menschenrechte zu achten genauso wie Arbeits- und Gesundheitsschutz, medizinische Versorgung und Investitionen im Care-Bereich. Alle Anträge der Frauen wurden mehrheitlich beschlossen. Wandel ist weiblich! Eine gute Zukunft gibt es nur dann, wenn Zeit, Geld und Macht fair verteilt sind. 

Text: Renate Wapenhensch