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Bundesfrauenkonferenz: "Honoriert, was Frauen leisten!"

Internationale Zusammenarbeit: Die IG BAU-Frauen zeigten auf ihrer Bundeskonferenz Solidarität mit dem in der Türkei verbotenen Sender „Hayatin Sesi TV“ (Stimme des Lebens TV).
©IG BAU
05.10.2016
Frauen
Die 9. Bundesfrauenkonferenz fand vom 30. September bis 2. Oktober in Steinbach statt. Drei Anträge stellt die Bundesfrauenkonferenz an den nächsten Gewerkschaftstag der IG BAU: Die Frauen wollen eine breite Offensive zu Arbeitszeit und Arbeitsverdichtung und haben dazu Eckpunkte benannt.
Sie wünschen sich weiterhin die Entwicklung einer Position der IG BAU zum Bedingungslosen Grundeinkommen. Außerdem ist ihnen eine Zukunftsdiskussion in der gesamten IG BAU sehr wichtig. Dazu haben sie ein Diskussionspapier als Entschließungsantrag formuliert. Alle Anträge wurden einstimmig angenommen.

Einstimmig waren auch die Voten bei den Einzelwahlen für den Bundesfrauenvorstand. Nur für die vier weiteren Vorstandsmandate gab es fünf Kandidatinnen, sodass eine schriftliche Wahl erfolgte.

Freitagabend stand im Mittelpunkt eine Drei-Länder-Talkrunde. Der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger betonte, dass Gleichstellung ein wichtiges Thema für die IG BAU ist. Unter demDachslogan „Faire Arbeit – Jetzt!“ sind bezahlbarer Wohnraum für alle, Rente, die für ein gutes Leben reicht, und das Thema Arbeitszeit die politischen Schwerpunkte.
Für Ulrike Laux, IG BAU-Bundesvorstandsmitglied, stehen in der Gebäudereinigung Leistungsverdichtung ebenso wie befristete Arbeitsverhältnisse imVordergrund. Ein erster Erfolg ist eine Vereinbarung mit den Arbeitgebern, die auch das Thema Leistungsdruck beinhaltet. Darüber hinaus strebe die IG BAU einen Tarifvertrag für Angestellte in der Branche an.

Die Probleme in den Schwestergewerkschaften Bau-Holz (Österreich) und Unia (Schweiz) sind ähnlich. In Österreich soll bezahlbarer Wohnraum durch die Einrichtung und Ausstattung einer speziellen Bank geschaffen werden. „Auch Gleichstellung ist ein wichtiges Thema“, erklärt Brigitte Schulz, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH). In der Schweizer Gewerkschaft Unia ist Arbeitszeit ein zentrales Thema sowie die geplante Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre. „In der betrieblichen Altersversorgung stehen auch die Schweizer Frauen durch Erziehungszeiten und Teilzeit schlechter da“, erläutert Rita Schiva, Vorstandsmitglied bei Unia. Robert Feiger verweist auf die Forderung der IG BAU nach einer „Bürgerversicherung“, die alle Einkommen einbezieht.

Weitere Höhepunkte des Abendswaren die Verleihung der Hans-Böckler-Medaille an Dr. Irene Merklein-Lempp für ihr großes ehrenamtliches Engagement und die Eröffnung der Ausstellung „Wie wollen wir leben?“. Die Einkommens- und Rentenlücke diskutierten die Kolleginnen auch in den Foren zum Konferenzthema am Samstag. Daneben ging es um Rollenbilder, ungleiche Bewertung von Frauen- und Männerberufen, ungleiche Chancen im Betrieb sowie die Teilung der bezahlten und der unbezahlten Arbeit.

Für 2017 beschließen die Frauen die Übernahme des neuen DGB-Slogans „WIR verändern“ sowie die Themen Alterssicherung und finanzielle Unabhängigkeit. Und auch das geschieht – einstimmig!

Ein Beitrag unserer Kollegin Sylvia Honsberg.

© IG BAU
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Der neue Bundesfrauenvorstand:

Von links: Ulrike Laux, Eva Winner-Nützel, Conni Janisch (Vorsitzende), Ilse Bruttel (Stellvertretende Vorsitzende), Margret Becker, Sylke Probst, Angelika Müller (Schriftführerin) Sylvia Honsberg (Bundesfrauensekretärin).
Vorne: Karina Pfau, Sonja Heideloff (Stellvertretende Vorsitzende)