Bundestagswahl: Das ist uns wichtig
Solidarität ist der Baustein, um die wichtigen Themen im Leben der Senior*innen, wie Rente, Wohnen, Gesundheit und Pflege, dauerhaft und nachhaltig gestalten zu können. Immer wieder stehen sie in den Diskussionen an vorderster Stelle. Es geht dabei um die Solidarität der Älteren mit den Jüngeren und umgekehrt, sowie um ein offenes und tolerantes Zusammenleben der Menschen untereinander.
In Vorbereitung der Bundestagswahl am 26. September 2021 sind die Themen wichtige Wahlprüfsteine. Den Kandidaten der demokratischen Parteien können in ihren Wahlbezirken Fragen gestellt werden. Wir haben deshalb im Bundesseniorenvorstand nachgefragt, was unseren Senior*innen wichtig ist und was noch im Argen liegt.
Rente:
Wann wird endlich die Forderung umgesetzt, dass alle Erwerbstätigen (abhängig Beschäftigte, Selbständige, Beamte und Abgeordnete) solidarisch in die gesetzliche Rente mit einbezogen werden? Das sinkende Rentenniveau muss über 2025 hinaus auf mindestens 50 Prozent stabilisiert werden, sodass die Rente auch in Zukunft noch für ein gutes Leben im Alter reicht.
Wir fragen:
Wie will Ihre Partei erreichen, dass alle Bundesbürger*innen wieder auf eine gesetzliche Rente in lebenswerter Höhe hoffen und vertrauen können?
Wie wird sich Ihre Partei gegen die wachsende Altersarmut, deren negativen Auswirkungen, die insbesondere alleinstehende Frauen, Langzeitarbeitslose und niedrigqualifizierte Menschen trifft, einsetzen?
Welche Maßnahmen sehen Sie als für notwendig an, um zeitnah einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro/Stunde zu erreichen?
Ist Ihre Partei für die Schaffung eines einheitlichen Krankenversicherungssystems als Bürgerversicherung, die solidarisch von allen Einkunftsarten finanziert wird?
Wohnen:
Laut "Akutplan 2025", gefordert unter anderen von der IG BAU, fehlen bis zum Jahr 2025 in Deutschland 670 000 bezahlbare Wohnungen! Der soziale Wohnungsbau hat sich seit 2007 von 2 auf 1 Million Wohnungen halbiert und verringert sich rasant weiter!
Wir fragen:
Wohnen ist ein Grundrecht und kein Spekulationsobjekt! Wie will Ihre Partei Wohnen wieder bezahlbar machen, besonders im Bezug auf die zukünftige Altersarmut?
Mit welchen politischen Maßnahmen wollen Sie die rasanten Verluste im sozialen Wohnungsbau aufhalten, bedingt durch die viel zu geringen Bindungsfristen?
Welche Maßnahmen planen Sie, um in ländlichen Regionen attraktive Lebensbedingungen mit altersgerechter Infrastruktur zu schaffen?
Gesundheit und Pflege:
Jede*r Bundesbürger*in hat einen Anspruch auf gute Gesundheitsversorgung, menschenwürdige Pflege und Unterbringung. Hiervon ist die Fürsorgepflicht der Politik noch weit entfernt. Es fehlt nicht am Geld! Es fehlt der politische Wille für die Schaffung einer sozialen Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft!
Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind schnellstmöglich zu verbessern. Dazu zählen angemessene Tariflöhne, bessere Personalschlüssel und es muss sichergestellt werden, dass die Mehrkosten nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen gehen. Es muss deshalb eine umfassende Reform der Pflegeversicherung auf den Weg gebracht werden.
Wir fragen:
Wie will Ihre Partei die dringend notwendigen Kosten der pflegerischen Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung auf eine stabile und sozialverträgliche Finanzierungsgrundlage stellen?
Wie wollen Sie den steigenden Bedarf an bezahlbaren Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen im Wohnumfeld abdecken?
Wie will Ihre Partei einen gerechten Zugang zur medizinischen und pflegerischen Versorgung gestalten?
Wie soll die haus- und fachärztliche Versorgung, Bereitschafts- und Notfallversorgung sowie Apothekerdienste, vor allem im ländlichen Raum, gesichert werden?
In Würde altern zu dürfen, nicht am Rande, sondern mitten in der Gesellschaft, ist das Recht eines*einer jeden Bürger*in. Das hierfür die besten Bedingungen in unserem Land herrschen, dafür müssen wir uns einsetzten und dies mit Nachdruck von den Kandidat*innen der demokratischen Parteien fordern und ihnen als Wahlauftrag mit auf den Weg geben.
Die Mitglieder des IG BAU-Bundesseniorenvorstand