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Erneut Warnstreiks an allen Standorten der Deutschen Saatveredelung AG
Frankfurt am Main – Erneut treten die Beschäftigten bei der Deutschen Saatveredelung AG (DSV) in einen Warnstreik. In der Firmenzentrale in Lippstadt sowie an den Standorten Leutewitz bei Meißen in Sachsen, Bückwitz in Brandenburg, Asendorf in Niedersachsen sowie Thüle bei Salzkotten in Westfalen wird am Montag und Dienstag, 14. und 15. Juli, die Arbeit niedergelegt. Das teilt jetzt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Die Arbeitnehmer*innen wollen endlich einen Haustarifvertrag mit einer angemessenen Entlohnung. "Wir wollen nicht länger einzeln vor dem Chef stehen und um bessere Bedingungen bitten müssen. Wir wollen als Belegschaft gemeinsam mit am Tisch sitzen und mitentscheiden, wie unsere Arbeit bewertet wird. Das ist unser Recht – und genau das wird uns verweigert. Dabei geht es um Respekt und Mitbestimmung", sagt die DSV-Beschäftigte Anne Thiele.
Konkret fordern die Arbeitnehmer*innen 350 Euro mehr pro Monat, drei zusätzliche Urlaubstage für Gewerkschaftsmitglieder und die Festschreibung der bisherigen betrieblichen Leistungen. Die DSV-Führung verweigert bislang jegliche Gespräche. Im Gegenteil, nach einem zurückliegenden Warnstreik wurden individuelle Schreiben versandt, in denen suggeriert wurde, dass man sich bei einem Streik vorab beim Arbeitgeber abmelden müsse. Ein klarer Versuch, das verfassungsrechtlich garantierte Streikrecht zu untergraben. "Die Tarifautonomie ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie und im Grundgesetz verankert. Sie gibt Arbeitnehmern das Recht, gemeinsam über ihre Arbeitsbedingungen zu verhandeln – nicht zu betteln, sondern zu verhandeln. DSV verweigert genau diesen demokratischen Dialog. Das ist bedauerlich, denn Tarifverhandlungen sind der bewährte Weg, um faire Lösungen für beide Seiten zu finden", sagt Christian Beck, im IG BAU-Bundesvorstand unter anderem zuständig für die Landwirtschaftsbranche.
Seit Ende März dieses Jahres haben die DSV-Beschäftigten an den fünf Standorten in Deutschland immer wieder ihre Arbeit niedergelegt, in Lippstadt hatte es zudem eine Demonstration gegeben. Deutschlandweit arbeiten rund 450 Frauen und Männer bei der DSV, mit den ausländischen Standorten sind es etwa 780. Nach eigenen Angaben betrug der Gewinn der DSV-Gruppe im Geschäftsjahr 2023/2024 rund 11,1 Millionen Euro vor Steuern. Das Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von der Forschung und Züchtung über die Produktion, Aufbereitung und den Vertrieb von Saatgut bis hin zur Beratung.
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