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Erntefest: Dank auch an die Beschäftigten in der Landwirtschaft
"Auch daran sollten wir anlässlich des Erntedankfests (5. Oktober) denken: Unsere fortwährend gute Versorgung mit Obst, Gemüse, Getreide, Milch- und Fleischprodukten verdanken wir nicht nur der Natur, sondern auch dem Fleiß und dem Know-how vieler Menschen", sagt Christian Beck, der im Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) für die Landwirtschaft zuständig ist. So waren in diesem Jahr die Erntemengen hoch, trotz aller witterungsbedingten Widrigkeiten: trockenes Frühjahr, dann Regen und hohe Temperaturen im Juli. "Dies ist ein Verdienst all der Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten", sagt Beck.
Nach Jahrzehnten anhaltenden Strukturwandels zeigt sich: Die Mehrheit der Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, sind oft keine selbstständigen Bäuerinnen und Bauern mehr, sondern Arbeitnehmer*innen: von der Betriebsleitung über landwirtschaftliche Fachtätigkeiten in Tierhaltung und Ackerbau bis hin zur Erntearbeit. "Sie bilden das Rückgrat der Landwirtschaft. Sie versorgen die Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln, pflegen die Kulturlandschaften und kümmern sich vermehrt um Klima- und Artenschutz durch nachhaltige Bewirtschaftung", erklärt Beck.
So zeigt die jüngste Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023: Von insgesamt knapp 900 000 Menschen in der Landwirtschaft sind nur noch 45 Prozent Familienarbeitskräfte, 55 Prozent hingegen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese sind zu etwa gleichen Teilen regulär Beschäftigte (27 Prozent) und Saisonarbeitskräfte (28 Prozent). Im Vergleich zu zehn Jahren zuvor stieg die Zahl der Arbeitnehmer*innen um 17 Prozent an, diejenige der Bäuerinnen und Bauern sank um 21 Prozent.
"Wie in anderen Branchen auch, haben wir in der Landwirtschaft zunehmend einen Fachkräftemangel zu verzeichnen. Deshalb brauchen wir eine höhere Tarifbindung und damit bessere Einkommen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", sagt Gewerkschafter Beck. Das aktuelle mittlere Monatseinkommen (Medianlohn) für gelernte Landwirte liegt laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit bei 2769,00 Euro (Stand Dezember 2024) und damit deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Medianlohn für Fachkräfte. "Damit auch in den nächsten Jahren gesundes Essen wieder auf die Teller kommt, muss die Entlohnung für die oft harte Arbeit auf den Feldern und in den Ställen stimmen. Daran werden wir arbeiten."
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