blumenladen
(Foto: Pixabay)
09.05.2025
Pressemitteilungen 2025

Am Muttertag sollte man auch an die denken, die die schönen Sträuße binden. Die Branche will raus aus dem Niedriglohnsektor.

Am Sonntag werden sich wieder lange Schlangen vor den Blumengeschäften bilden, jede und jeder möchte einen schönen Strauß zum Muttertag ergattern. Letztes Jahr lag der Umsatz für Muttertags-Geschenke bei gut einer Milliarde Euro, 60 Prozent der Käufer*innen hatten sich für Blumen entschieden. Eine schöne Tradition, sich daran zu erinnern, was Mütter so alles leisten.

Grundlage dieser schönen Tradition ist die Arbeit der Floristinnen und Floristen, deren Arbeitstag sich gerade jetzt im Frühjahr zur Hochsaison spürbar verdichtet. Beispielsweise ist eine familienunfreundliche Sechs-Tage-Woche in der Branche durchaus üblich. Überstundenzuschläge gibt es selten, manche der Beschäftigten haben nicht mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Jahresurlaub von 20 Tagen.

„Ich kann das für alle meine Kolleginnen und Kollegen guten Gewissens sagen, wir lieben unsere Arbeit in den Blumenläden und Gartencentern – aber nicht diese lange Arbeitswoche, den knappen Urlaub und die vielen Überstunden ohne Zuschlag“, sagt die Floristin und Bundesfachgruppenvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Elisabeth Wolff.

Die Gewerkschaft will deshalb mit dem Fachverband Deutscher Floristen einen neuen Tarifvertrag schließen. Darin soll die Fünf-Tage-Woche, 32 Tage Jahresurlaub, Zuschläge für Überstunden von der ersten Stunde an sowie mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf festgeschrieben werden.

„Sträuße zu binden, Kränze zu flechten, Pflanzen zu pflegen: All‘ das erfordert Können und Motivation. Aber unsere Motivation wird durch die wachsenden Belastungen spürbar getrübt, viele sind am Ende ihrer Kräfte. Das muss sich endlich ändern“, sagt Wolff. Den Stress und die Überarbeitung spürten dann wiederum die Kunden, worunter dann die Wertschätzung für die Floristinnen und Floristen leide.

Ein Kernproblem der Branche ist, dass sich große Floristikketten jeglicher Tarifbindung entziehen und so die Löhne und Gehälter drücken. Ohnehin gilt die Branche mit etwas mehr als 27.000 Beschäftigten als Niedriglohnsektor, der Großteil der Beschäftigten sind Frauen.

Die Pressemitteilung zum Herunterladen