Chefin
(Foto: Unsplash)
17.11.2021
Frauen

In unserer Gesellschaft sind die Hälfte Frauen, aber mehrheitlich treffen Männer die Entscheidungen.

Auch nach der Bundestagswahl ist keine maßgebliche Änderung zu erwarten. Und in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst sieht das nicht anders aus. An den entscheidenden Stellen sind Frauen zu wenig repräsentiert. Damit lässt Deutschland das große Potential inzwischenhervorragend qualifizierter Frauen unbeachtet, das beschreibt auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Die Möglichkeit der Teilzeit, die in der Regel weniger Gehalt bedeutet, wird meist von Frauen in Anspruch genommen. Da sind wir auch wieder beim Ehegattensplitting angekommen, dass den Frauen in dieser Situation absolut schadet. Die Gewerkschaften fordern seit langem die Abschaffung und eine faire Steuerpolitik, verbindliche Ausweitung der gesetzlichen Quote auf Vorstände sowie Unternehmen und Betriebe, unabhängig von ihrer Börsennotierung oder paritätischer Mitbestimmung, um mehr Frauen auf allen Hierarchieebenen in Führung zu bringen. Die Aufstiegschancen der Frauen sind beschnitten, wenn sie in Teilzeit arbeiten. Eine Maßnahme dies zu ändern, könnte eine geteilte Führung sein; in Teilzeit genauso wie paritätisch besetzte Führungspositionen als gleichberechtigte Partner*innen. Die Zeiten sind günstig, denn es herrscht immer noch Personal- und Führungskräftemangel in vielen Branchen. Ein Beispiel ist die Baubranche.

Mehr Frauen in Führungspositionen könnte auch endlich das "Klima" in Richtung eines größeren Miteinanders, Equal Pay und das Ende der Macho-Kultur bedeuten. Eine weitere Hürde liegt aber auch darin, dass Frauen eher "tiefstapeln" und sich viele Jobs nicht zutrauen. Ich kann nur sagen: Frauen traut Euch, auch wenn wir erst Mal scheitern, macht nichts, dann versuchen
wir es erneut. Viele der heute als erfolgreich geltenden Menschen sind bereits mehrfach in ihrem Leben gescheitert. Das
sollten wir nicht vergessen. Die IG BAU-Frauen bieten eine Reihe von Seminaren an, die Frauen bestärken. Checkt dazu  die Seminarprogramme Eurer Bezirksverbände und engagiert Euch in der Frauen- und Gleichstellungsarbeit.

Text: Renate Wapenhensch