ulrike laux
Ulrike Laux (© IG BAU, Tobias Seifert)
09.09.2024
Pressemitteilungen 2024

Tarifverhandlungen gehen am 11. September in die zweite Runde; Forderung von drei Euro mehr pro Stunde.

Am Mittwoch, 11. September, werden von 11 Uhr an die Tarifverhandlungen im Gebäudereinigungs-Handwerk in einem Hotel am Frankfurter Flughafen fortgesetzt. Die erste Verhandlungsrunde war Mitte Juni dieses Jahres ergebnislos vertagt worden. "Die Zeit des Abtastens ist vorbei, jetzt muss endlich etwas auf den Tisch. Die Arbeitgeber sollen sagen, was sie bereit sind, mehr an Lohn zu zahlen. Unsere Forderung steht jedenfalls", sagt Ulrike Laux, im Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zuständig für die Gebäudereinigung. Die IG BAU fordert drei Euro mehr pro Stunde für alle Beschäftigten, in der untersten Lohngruppe sind das 16,50 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen im ersten Lehrjahr um 150 Euro, im zweiten um 200 Euro und im dritten um 300 Euro pro Monat steigen. Für alle Gewerkschaftsmitglieder soll es ein 13. Monatseinkommen geben.

"Die Beschäftigten in der Branche machen einen systemrelevanten Job: Sollen unsere Kinder nicht in sauberen Schulen unterrichtet werden? Was passiert denn, wenn die Krankenhausflure nicht picobello sauber sind? Wer kommt nicht gerne morgens an seinen sauberen Arbeitsplatz?", fragt Laux. Und trotzdem seien die Reinigungskräfte nach jüngsten Erhebungen am untersten Ende der Einkommensskala angekommen. Sie gehören auch zu einer der ganz wenigen Branchen, die keinerlei Inflationsausgleichsprämie bekommen haben. "Da stimmt doch was nicht, das muss sich schleunigst ändern. Ich kann versichern, das lassen sich die Beschäftigten nicht mehr länger gefallen." Laux fordert deshalb die Arbeitgeber auf, den Reinigungskräften den Respekt zu zollen, den sie sich verdient haben.

Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit über 26 Milliarden Euro Jahresumsatz ein großer Wirtschaftszweig und mit rund 700 000 Beschäftigten das größte Handwerk in Deutschland. Etwa 500 000, davon ein Großteil Frauen, bekommen lediglich den Branchenmindestlohn. Er beträgt derzeit 13,50 Euro, für Glas- und Fassadenreiniger*innen beläuft er sich auf 16,70 Euro. In den Betrieben des Bundesinnungsverbandes sind rund 80 Prozent aller Beschäftigten angestellt.

Tarifverhandlungen für Gebäudereiniger*innen gehen am 11. September in die zweite Runde / IG BAU fordert drei Euro mehr pro Stunde