IG BAU: "Arbeit bei über 33 Grad Celsius stoppen"
Frankfurt am Main – Wenn das Thermometer über 33 Grad klettert, muss Schluss sein mit Arbeiten im Freien. "Bei dieser Hitze reichen Sonnencreme, Wasser und Pausen nicht mehr aus. Dann heißt es: Arbeit einstellen – Punkt", sagt Carsten Burckhardt, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die Gewerkschaft fordert ein ganzjähriges Klima-Kurzarbeitergeld – analog zum Schlechtwettergeld im Winter. Burckhardt: "Was bei Frost, Schnee und Glatteis längst Praxis ist, muss auch bei extremer Hitze, Starkregen oder Stürmen gelten – egal zu welcher Jahreszeit. Wir brauchen ein System, das ganzjährig greift – damit Beschäftigte geschützt und Betriebe entlastet werden." Das Klima-Kurzarbeitergeld würde nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten sichern, sondern auch kleine und mittlere Betriebe vor existenzbedrohenden Auftragsausfällen bewahren.
Was im Winter schon lange funktioniert, ist auch für den Sommer und die übrigen Jahreszeiten eine gute Lösung. Wenn es zwischen Dezember und März zu kalt ist zum Arbeiten, bleiben die Beschäftigten zu Hause und bekommen Schlechtwettergeld, heute heißt das "Saison-Kurzarbeitergeld". Das sind mindestens 60 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens, das die Agentur für Arbeit auszahlt. "Der menschengemachte Klimawandel schlägt voll durch. Schon länger beobachten wir, dass die Winter wärmer werden und dass Schlechtwettergeld nicht mehr so in Anspruch genommen wird wie früher. Dagegen haben wir jetzt ganzjährig Wetterereignisse, die ein Arbeiten nicht mehr zulassen. Darauf müssen wir uns einstellen", sagt Burckhardt. "Hitzeschutz ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht. Die Würde des Menschen endet nicht am Werkstor oder Bauzaun – sie gilt auch unter sengender Sonne."
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