Vor 50 Jahren startete die Gegenwehr gegen staatliche Unterdrückung von Schwulen und Lesben in New York. Es war die Zeit, in der die Bürgerrechtsbewegungen an Stärke gewannen.
Inzwischen sind die CSD-Demonstrationen eine Selbstverständlichkeit und viele gesetzliche Diskriminierungen gehören der Vergangenheit an. Es besteht aber weiterhin eine große Spreizung zwischen der politischen Akzeptanz und der Lebenswirklichkeit vieler Homosexueller. Am offensichtlichsten ist dies im Leistungssport, wo die sexuelle Orientierung häufig ein großes Tabu ist.
Ebenso ist das offene Leben im Job für viele keine Option. Große Unternehmen haben zwar erkannt, dass Diversität ein Vorteil beim Werben um Fachkräfte ist. Aber gerade in kleineren Betrieben fehlt oft das Bewusstsein, dass eine*r aus dem Team vielleicht "anders ticken" könnte. Laut der Studie "Out im Office" halten etwa ein Drittel der Schwulen und Lesben, die Hälfte der Bisexuellen und 70 Prozent der Transmenschen ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität am Arbeitsplatz geheim. Aus Angst vor Ausgrenzung ein Doppelleben zu führen, kostet Kraft.
Die IG BAU will Mut machen, auch im Beruf selbstbewusst zur eigenen Persönlichkeit zu stehen und offen gegenüber Kolleg*innen aufzutreten.