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Internationaler Gewerkschaftsbund enthüllt die 10 schlimmsten Länder für Arbeitnehmer*innen 2020

Arbeiter Indien
(Foto: kalpesh patel / Unsplash)
08.07.2020
Internationales

Bangladesch, Brasilien, Kolumbien, Ägypten, Honduras, Indien, Kasachstan, die Philippinen, die Türkei und Simbabwe sind im Jahr 2020 die zehn schlimmsten Länder für Erwerbstätige, so der Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB).

Der Bericht legt außerdem dar, dass die schlimmste Region weltweit für Arbeitnehmer*innen seit bereits sieben Jahren die Region Naher Osten/Nordafrika ist. Der IGB wies auf die beständige Unsicherheit und die fortbestehenden Konflikte in Palästina, Syrien, Jemen und Libyen hin und dies in einer Region, die sich hinsichtlich der Arbeitnehmer*innenvertretung und Gewerkschaftsrechte am stärksten zurückentwickelt. 

Der Bericht stellt fest, dass es von Seiten der Regierungen und Arbeitgeber*innen eine immer deutlichere Tendenz gibt, die Arbeitnehmer*innenrechte einzuschränken, etwa durch die Verletzung von Tarifabkommen, den Ausschluss von Gewerkschaften beziehungseise das Verweigern von Gewerkschaften gegenüber den Arbeitnehmer*innen und dadurch, dass sie das Streikrecht nicht anerkennen. 

Eine weitere neue Tendenz, die der Bericht aufzeigt, ist die Überwachung von Gewerkschaftsführer*innen durch Regierungen, um so zu versuchen, die Gewerkschaften und ihre Mitglieder zu zermürben und einzuschüchtern. 

Die siebte Ausgabe des Globalen Rechtsindex des IGB bewertet 144 Länder danach, wie hoch die Achtung der Arbeitnehmer*innenrechte ist. Einige Schlüsselergebnisse des Berichtes:

  • 85 Prozent der Länder haben das Streikrecht verletzt.
  • 80 Prozent der Länder haben das Recht auf Tarifverhandlungen verletzt.
  • Die Zahl der Länder, in denen die Registrierung von Gewerkschaften behindert wird, hat sich erhöht.
  • Drei neue Länder sind auf die Liste der zehn schlimmsten Länder für Arbeitnehmer*innen gekommen (Ägypten, Honduras, Indien).
  • Die Anzahl der Länder, in denen die Redefreiheit verweigert oder beschränkt wird, hat sich von 54 im Jahr 2019 auf 56 im Jahr 2020 erhöht.
  • In 51 Ländern waren Beschäftigte Gewalt ausgesetzt.
  • In 72 Prozent der Länder hatten erwerbstätige Menschen keinen oder nur beschränkten Zugang zur Justiz.
  • Arbeitnehmer erlebten in 61 Ländern willkürliche Verhaftungen und Festnahmen.