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Neue Berechnungen: Stabilisierung des Rentenniveaus verbessert Renten-Rendite
Je nach Geburtsjahr und Geschlecht liegen bei einer Stabilisierung des Rentenniveaus die internen Renditen des Beitragsteils, der in den individuellen Rentenanspruch fließt, bei 3,3 bis 4,1 Prozent, das ist bis zu 0,2 Prozentpunkte höher als ohne Stabilisierung. Am stärksten steigt die interne Rendite für Versicherte, die zwischen den frühen 1960er- und den frühen 1980er-Jahren geboren sind. Damit gleicht die Stabilisierung ein Stück weit aus, dass die Jahrgänge bis 1970 aktuell pro eingezahltem Euro bisher etwas unterdurchschnittliche Renditen verzeichnen. Bei den ältesten und den jüngsten Geburtsjahrgängen ist der Renditen-Effekt der Stabilisierung zwar deutlich geringer, aber gleichwohl eindeutig positiv.
Das ergibt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Angesichts der Ergebnisse sei die These nicht haltbar, eine Stabilisierung des Rentenniveaus würde jüngere Generationen benachteiligen, so die Autor*innen.
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Höhere künftige Rentenauszahlungen bringen mehr, als künftig höhere Beiträge kosten
"Die Zahlen zeigen, dass sich die Mitgliedschaft in der umlagefinanzierten Rentenversicherung lohnt, denn sie wirft für alle betrachteten Jahrgänge ordentliche Renditen ab, die spürbar über der erwarteten Inflation liegen. Das gilt ausdrücklich auch für die Jungen, eine Benachteiligung jüngerer Generationen ist nicht zu erkennen. Eine Stabilisierung des Rentenniveaus verbessert das Verhältnis zwischen individuellen Beiträgen und daraus erwachsenden Renten sogar weiter", fasst Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des IMK, die Ergebnisse zusammen. "Davon profitieren ebenfalls alle derzeit erwerbstätigen oder noch nicht erwerbstätigen Geburtsjahrgänge bis ans Ende unseres Simulationszeitraums. Denn die höheren künftigen Rentenauszahlungen bringen ihnen unter dem Strich mehr, als sie die künftig höheren Beiträge kosten."
Steigende Beiträge – aber auch steigende Leistungen
Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung steigt nach den in der Studie enthaltenen Simulationsrechnungen ähnlich stark wie in den Berechnungen der Bundesregierung von derzeit 18,6 Prozent auf 22,4 Prozent 2035. Danach bleibt der Satz bis zur Mitte des Jahrhunderts konstant, um danach wieder leicht zu steigen. Grund ist vor allem die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung, die auf der Auszahlungsseite aber auch dazu führt, dass die Rentner*innen über eine längere Zeit Renten erhalten als frühere Generationen – und damit in der Summe einen höheren Betrag.
Die Forschenden betonen: Diese Logik gilt für alle Alterssicherungssysteme, unabhängig davon, ob diese kapitalgedeckt oder umlagefinanziert sind, so wie die gesetzliche Rente in Deutschland. "Da den steigenden Beiträgen auch steigende Leistungen gegenüberstehen, wirken die Rentenbeiträge nicht wie Steuern. Sie sind – wie es auch die Bundesbank beschreibt – eher eine obligatorische Vorsorge", erläutert IMK-Direktor Dullien. "Deshalb haben die steigenden Rentenbeiträge gesamtwirtschaftlich auch keine negativen Wachstums- oder Beschäftigungseffekte."
Ausführlichere Informationen gibt es beim IMK:
https://www.imk-boeckler.de/de/pressemitteilungen-15992-stabilisierung-des-rentenniveaus-verbessert-renten-66909.htm