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Senior*innenpolitische Konferenz 2025: Stark im Alter – Auf uns kommt es an!

IG BAU-Mitglieder aus der Region Berlin-Brandenburg, Anja Piel, Mitglied im Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand (Mitte), Peter Behrendt, Vorsitzender des IG BAU Bundesseniorenvorstandes (Zweiter von rechts)
(Foto: Peter Behrendt) IG BAU-Mitglieder aus der Region Berlin-Brandenburg, Anja Piel, Mitglied im Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand (Mitte), Peter Behrendt, Vorsitzender des IG BAU Bundesseniorenvorstandes (Zweiter von rechts)
04.12.2025
Senioren

Unter diesem Motto fand die diesjährige "Senior*innenpolitische Konferenz 2025" des DGB im Hans-Böckler-Haus in Berlin-Schöneberg statt. Der Einladung folgten nicht nur alle acht Einzelgewerkschaften, sondern auch alle DGB-Bezirke mit circa 80 bundesweit angereisten Teilnehmenden. Das Programm, das vom DGB Arbeitskreis "Seniorenpolitik" organisiert und – unter der Leitung von Dr. Bianca Kühl – durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, die Vielfalt der Altersbilder in unserer Gesellschaft aufzuzeigen und zu stärken.

 

Relevante Themen

Anja Piel, im Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand unter anderem für die Senior*innen zuständig, wies beim von Myriam Lauzi vom DGB moderierten Interview auf die dringende Notwendigkeit hin, die Wertschätzung der Lebensleistung einzufordern. Besonders in Zeiten, in denen unsinnige Vorschläge durch die Medien geistern, die ein soziales Pflichtjahr für Rentnerinnen und Rentner fordern, um den Personalmangel in der Pflege und anderen Bereichen auszugleichen. Ein Schlag ins Gesicht für jede*n pflegende*n Angehörige*n und all jene, die jahrzehntelang ehrenamtlich tätig sind!

Prof. Dr. Klaus Rothermund von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Stellvertretender Vorsitzender der "9. Altersberichtskommission" erläuterte die ganze Problematik des Alters der abhängig Beschäftigten in unserer Gesellschaft. Er wies auf die Ursachen hin und belegte dies mit Forschungsergebnissen.


Engagierte Teilnehmer*innen

In Arbeitsgruppen zu den Themen "Arbeiten parallel zur Altersversorgung (Altersarmut – Sinn – Einsamkeit)", "Ansatzpunkte kommunaler Senior*innenpolitik", "Digitale Teilhabe" sowie "Altersbilder – welche haben wir und wozu führen sie?" wurde in kurzer Zeit engagiert diskutiert. Anregungen und Forderungen wurden erarbeitet und zu Papier gebracht. Diese Ergebnisse gehen zusammengefasst in die Politik. Auch Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen), die online zugeschaltet war und ein Grußwort sprach, interessierte sich sehr für diese Resultate.

Dass es gute Beispiele in Städten und Gemeinden gibt, zeigte Miriam Boger vom "Gesunde Städte Netzwerk" auf. Mit ihrem Thema "Gesundes Altern – die Gestaltung einer altersfreundlichen Stadt/Kommune" erläuterte sie, wie wichtig es ist, die senior*innenspezifischen Forderungen in den Kommunen umzusetzen.


Beispiel Österreich

Wie wichtig der Druck auf die Politik ist, um die Interessen der älteren Bevölkerung zu verbessern, erklärte Monika Kemperle, Vorsitzende der Pensionist*innen des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB). In Österreich werden alle Menschen im Ruhestand Pensionist*innen genannt. Der Bericht der Vorsitzenden zum Thema "Wie beeinflusst der ÖGB die Lebenssituation älterer Menschen in Österreich?" machte deutlich, dass der Erfahrungsaustausch der Gewerkschaften untereinander und über Landesgrenzen hinweg ganz besonders wichtig ist.

In der anschließenden Diskussion wurden zum Thema viele Fragen gestellt und von ihr beantwortet. Peter Behrendt, Vorsitzender des Bundesseniorenvorstands der IG BAU aus München, drängte auf eine bessere Zusammenarbeit mit dem IGR TiSOBa, ein interregionaler Gewerkschaftsrat mit Mitgliedern aus den Regionen Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Bayern, der sich um länderübergreifende gewerkschaftliche Themen bemüht. Die Vorsitzende der ÖGB-Pensionist*innen versprach, sich darum zu kümmern – so geht Erfahrungsaustausch.


Fazit:
Berlin war diese Reise wert, weil wir eine sehr erfolgreiche Konferenz erlebt haben. Wir, das sind alle acht Einzelgewerkschaften gemeinsam.