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Steine- und Erdenindustrie Baden-Württemberg: Dritte Tarifverhandlung abgebrochen
Die Arbeitgeber verweigern angemessene tabellenwirksame Erhöhungen und bieten entweder
- 2,5 Prozent für 12 Monate und nochmal 2,2 Prozent für weitere 12 Monate plus eine Corona-Prämie von 370 Euro oder
- 2,6 Prozent für 12 Monate und nochmal 2,1 Prozent für weitere 12 Monate plus eine Corona-Prämie von 370 Euro.
Dieses "Angebot" für das nächste Jahr nahm die Verhandlungs- und Tarifkommission der IG BAU mit völligem Unverständnis auf.
Die "Brücken" zur Einigung seitens der IG BAU sind: 12-monatige Laufzeit sowie Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen von der Hälfte unserer Forderung von 5,2 Prozent plus X.
Dies ist in wirtschaftlich guten Zeiten das Mindeste.
Die Arbeitgeber sagen: NEIN!
Auch den Vorschlag der IG BAU für mögliche Nachverhandlungen bei konjunkturellen Schwankungen im zweiten Jahr lehnten die Arbeitgeber ebenfalls ab.
Wir halten fest:
Die Entwicklung in der Bauwirtschaft ist und bleibt gut, die Inflationsrate steigt stärker als gedacht, außerdem verdienen die Baustoffunternehmen gut. Das "Angebot" der Arbeitgeber liegt voraussichtlich unter der kommenden Inflationsrate.
So lassen wir uns nicht abspeisen! Wir fordern eine Entgelterhöhung auf Dauer, nicht einmalig.
Die Verhandlungen werden eventuell am 30. Juni fortgesetzt.
Es gilt ein gutes Flächentarifergebnis zu erreichen!
Die Arbeitgeber gefährden mit ihrem Verhalten das Tarifsystem und dadurch drohen Firmentarifverhandlungen.
Ihr seid gefordert! Kein Erfolg ohne Bewegung in den Betrieben: Niemand stehe mehr abseits – stärkt Eure IG BAU für bessere Tarife! Besprecht es im Werk, in den Büros und auf allen Arbeitsplätzen. Beteiligt Euch an den kommenden Aktionen und Warnstreiks!
Aktionen
Zur Unterstützung unserer Tarifforderung in der Steine- und Erdenindustrie Baden-Württemberg fanden Warnaktionen statt.
Gestartet wurde bei Xella, Rheinau. Hier legten 14 Kolleg*innen die Arbeit nieder, womit die Produktion für diese Schicht gestoppt wurde. Im Laufe der Aktion kamen fünf Kolleg*innen von Ossola aus der Nachbarschaft hinzu.
Am 16. Juni legten rund 50 Kolleg*innen der Frühschicht bei Holcim, Dotternhausen die Arbeit von 8 bis 10 Uhr nieder. Bei guter Stimmung für die Tarifforderungen war der LKW-Zufahrtsverkehr teilweise gestoppt. Die Verkehrsbehinderung auf der heranführenden Bundesstraße konnte dann durch Zufahrtserlaubnisse beschränkt werden.
Die 17 Kolleg*innen der Knauf Gips KG unterstützten die Tarifverhandlung mit einer verlängerten Vesperpause.
Bei HeidelbergCement, Werk Schelklingen legten ebenfalls rund 50 Kolleg*innen die Arbeit nieder. Die schon länger erprobten Aktivitäten verzeichneten auch hier eine gute Stimmung mit der Bereitschaft zum Weitermachen.
Vorangegangen waren Betriebsbegehungen im Betonwerk Linkenheim und Teilbetriebsversammlungen bei der Firma Birkenmeier.
Die üblich spezielle Warnaktion fand am heutigen Nachmittag auch mit ehrenamtlicher Unterstützung vor dem Betrieb des Verhandlungsführers Kronimus statt.