Robert Feiger
Robert Feiger (© IG BAU, Tobias Seifert)
17.05.2024
Pressemitteilungen 2024

Hohe Beteiligung in der ersten Woche. Der Kampfeswille der Baubeschäftigten nimmt immer mehr zu.

An dem Streik der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in dieser Woche haben sich rund 12 500 Beschäftigte beteiligt. "Die Motivation der Bauarbeiter für ihre Lohnerhöhung zu kämpfen, ist mehr als hoch. Sie verstehen einfach nicht, warum sich die Arbeitgeber derart verweigern, ihnen die Wertschätzung zu geben, die sie verdient haben. Und ehrlich gesagt, ich auch nicht", sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Er kündigt an, dass in der nächsten Woche die Streiks punktuell in ganz Deutschland weitergeführt werden. Der Arbeitskampf werde dann auf die Verkehrsinfrastruktur ausgedehnt: Straßen-, Autobahn-, Schienen-, Brücken- und ähnliche Baustellen würden stillgelegt. "Wir lassen nicht nach, bis die Bauunternehmen ein Angebot vorlegen, das oberhalb des Schlichterspruches liegt. Nach dem Auftakt in dieser Woche mache ich mir auch keine Gedanken über den Kampfeswillen der Baubeschäftigten. Er wird sicherlich nicht weniger werden, das Gegenteil wird eintreten", so Feiger. Die Forderung laute auch weiterhin: 500 Euro mehr pro Monat!

In der aktuellen Tarifauseinandersetzung im Bauhauptgewerbe hat der Schlichter Prof. Dr. Rainer Schlegel nach drei ergebnislosen Verhandlungen Ende April einen Schlichterspruch gefällt. Er sieht 250 Euro mehr im Monat vor, elf Monate später noch einmal 4,15 Prozent im Westen und knapp 5 Prozent im Osten. Diesem Kompromiss hat die Gewerkschaft zugestimmt, die Arbeitgeber, vertreten durch den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sowie dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, haben ihn jedoch abgelehnt. Die letzte Einkommenserhöhung war vor zweieinhalb Jahren.

Das Bauhauptgewerbe mit rund 930 000 Beschäftigten ist mit einem Umsatz von jährlich rund 162 Milliarden Euro eine Schlüsselbranche.

Streiks werden auf Verkehrsinfrastruktur-Baustellen ausgedehnt