studierende
(© IG BAU)
29.11.2019
Studierende

Vom 09 bis 11. August 2019 trafen sich Studierende der IG BAU, um sich auszutauschen, neue Ansatzpunkte für ihre gewerkschaftliche Einbindung zu finden und Strategieansätze für den universitären Alltag zu entwickeln.

Insgesamt 17 Studierende kamen in Steinbach zusammen. Neben solchen aus den IG BAU-typischen Branchen wie Forst- und Landwirtschaft, Architektur und Bauingenieurswesen, fanden sich auch Mitglieder ein, die in den Sozial- sowie Politikwissenschaften eingeschrieben sind sowie zwei regulär Berufstätige, die mit dem Gedanken spielen, ein Studium aufzunehmen.

Wir Teamerinnen, Elisabeth Djumic (Studentin der Politikwissenschaften) und Sylvana Hanisch (Studentin der Agrarwissenschaften), hatten uns als Ziel gesetzt, die Wünsche und Bedürfnisse der studentischen Mitglieder bezogen auf gewerkschaftliche Ansatzpunkte zu ermitteln. Daher wurde das Treffen inhaltlich so offen gestaltet, dass die Teilnehmenden selbst Schwerpunkte setzen konnten, zu denen dann gezielt gearbeitet wurde.

Drei Ansätze verfolgten wir dabei.

  1. Die Ermittlung der Wünsche und Bedürfnisse studentischer Mitglieder bezogen auf die IG BAU.
  2. Die Ermittlung potentieller Ansatzpunkte für gewerkschaftliche Aktionen im studentischen Umfeld.
  3. Das Sammeln von Ideen, um die ermittelten Probleme studierender Mitglieder anzugehen

Insbesondere die Diversität der Gruppe und die ganz verschiedenen Erfahrungen sorgten für vier Themenschwerpunkte, die in kleinen Arbeitsgruppen über das gesamte Wochenende bearbeitet und deren Ergebnisse am letzten Tag vor allen Teilnehmer*innen vorgetragen wurden.

Die Kleingruppe „Öffentlichkeitsarbeit für Studierende“ überlegte sich, wie die Sichtbarkeit der IG BAU für Student*innen gesteigert werden könnte. Neben fehlender medialer Infrastruktur wurde dabei auch fehlendes zielgruppengerechtes Werbematerial konstatiert. Abhilfe sollen dabei die Einrichtung entsprechender Gruppen in sozialen Netzwerken sowie die Entwicklung von Flyern und eines Logos für Student*innen in der IG BAU schaffen.

Parallel dazu erarbeitete die Gruppe praxisnahe Beispiele für Aktivitäten gewerkschaftlicher Hochschulgruppen. Hier wurde ein bunter Strauß an konkreten Maßnahmen zusammengetragen, von der Gründung gewerkschaftlicher Gruppen über spezifische Veranstaltungsideen bis zur konstanten Einbindung der Gruppen in hochschulpolitische Abläufe.

Eine weitere Gruppe fokussierte sich auf die Problematik „vom Beruf ins Studium“. Die Studierenden trugen Erfahrungen zusammen und definierten Hürden, Stolpersteine, Anschluss- und Finanzierungsprobleme, fehlende Unterstützung sowie die besonderen Herausforderungen, die ein Studienantritt etwa für Menschen aus sogenannten Arbeiter*innenfamilien bereithält. Hierzu entwickelte die Gruppe mögliche Ansatzpunkte für Support und Vernetzung.

Die dritte Gruppe beschäftigte sich praxisnah, unterstützt von Referent*innen der TVStud Kampagne, mit dem Thema studentische Vergütung, beziehungsweise mit der konkreten Forderung und Umsetzung von studentischen Tarifverträgen. Den Studierenden wurde eine bereits erprobte Kampagne der erfolgreichen Umsetzung eines studentischen Tarifvertrags am Beispiel Berlin vorgestellt und entsprechendes Werkzeug für eine eigene Umsetzung präsentiert.

Die letzte Gruppe Studierender beschäftigte sich angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen und dem Rechtsruck auch innerhalb der Gewerkschaften mit den grundsätzlichen Werten, Normen und Einstellungen der IG BAU, entwickelte Ideen für ein Selbstverständnis der Studierendenschaft, etwa in Form eines Leitbildes und tauschte sich darüber aus, wie diese Grundsätze auch fassbar und politisch sichtbar gemacht werden könnten.

Alle Gruppen definierten konkrete Ziele und entwickelten im Laufe des Wochenendes Strategien oder zumindest Ansatzpunkte, um diesen Zielen näherzukommen.

Neben zahlreichen Aufgaben und Schritten, welche die Studierenden in den nächsten Monaten selbst angehen, wurden auch Wünsche, Anregungen und Anforderungen an die IG BAU gestellt.

An oberster Stelle stand hierbei der Wunsch nach einem offiziellen Studierendennetzwerk, welches zeitgemäß auch über die Webseite der IG BAU für alle Interessierten zugänglich ist und über Aktionen, Termine, gewerkschaftliche Hochschulgruppen und Kontakte informiert.

Einige Schritte, wie zum Beispiel ein gewerkschaftlicher Stand auf einer „Ersties-Rallye“, ein Vortrag für Lehrveranstaltungen der Agrarpolitik zum Thema „Soziale Besonderheiten der Landwirtschaft & die Rolle der Gewerkschaften“, oder die Teilnahme an einer „kritischen Einführungswoche“ wurden zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon umgesetzt.

Das nächste Studierendenaustauschtreffen wird im Frühjahr 2020 stattfinden und ist für alle Studierenden oder an einem Studium interessierten Personen offen.