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Transformation durch Bildung: Klimaschutz und Landwirtschaft
18.08.2017
Umwelt
Anna Lena ist gemeinsam mit Georg F. und Johanna S., drei Auszubildende der grünen Berufe, nach Wittenberg gekommen, um sich im Transformationspavillon der Klima-Allianz gemeinsam mit VertreterInnen der beruflichen Bildung darüber auszutauschen, wie landwirtschaftliches Wirtschaften nachhaltiger gestaltet werden kann, damit die Menschen gute Arbeitsbedingungen haben, die Nutztiere tiergerecht gehalten werden und letzten Endes auch das Klima weniger durch landwirtschaftliche Emissionen geschädigt wird. Denn allein in Deutschland trägt der Sektor Landwirtschaft rund 13 Prozent (2010) der Treibhausgasemissionen bei, bezieht man auch die indirekten Emissionen mit ein.
Dass das ein Problem ist, wissen die Akteure. Dazu Georg, Landwirt im dritten Ausbildungsjahr: „Im Betrieb wird wenig über Nachhaltigkeit gesprochen. Die Chefs wissen viel über die Probleme, aber oft denken sie, da kann man nicht so schnell etwas dran machen. Ich spreche dann mit meinem Vater über unseren Betrieb zu Hause und wir planen zusammen langfristig neue Umgangsmöglichkeiten mit Problemen.“
Know-How und Wissen wie ist also ein wesentlicher Punkt dabei, Landwirtschaften zu verändern. Bildung für nachhaltige Entwicklung sieht den Betrieb als Zentrum von Veränderung. Im Betrieb werden die Weißbücher der Bundesregierung umgesetzt, Entscheidungen zu technischen Investitionen und landwirtschaftlichen Methoden getroffen. Das sind in erster Linie GeschäftsführerInnen und BetriebseigentümerInnen. Doch sind auch die Spielräume der Arbeitnehmenden nicht zu unterschätzen.
Für Thomas Hentschel, Geschäftsführer des IG BAU-nahen Peco-Instituts, ist klar, dass Beschäftigte in ihrer Ausbildung lernen müssen, was Nachhaltigkeit umfasst und wie sie im Betrieb trotz Marktzwängen umgesetzt werden kann.
Dabei hilft Praxis. Johanna, ebenfalls Auszubildende der Hauswirtschaft, hat wie auch Anna Lena und Georg an einem Arbeitsaustausch nach Spanien teilgenommen. Dort haben sie in einem andalusischen Betrieb gearbeitet, der nach streng ökologischen Kriterien, Eichelschweine mästet. „Durch den Austausch nach Spanien habe ich viel Neues praktisch kennengelernt, was ich auch für meinen Alltag in Deutschland nutzen kann.“, sagt Johanna. Auch Georg meint, dass „der Aufenthalt in Spanien mir viel Praktisches über Nachhaltigkeit vermittelt" hat.. "Ich verstehe den Begriff langsam viel mehr.“
„Mit positiven Beispielen können junge Menschen begeistert werden.“, weiß Dr. Dietrich Landmann, Bildungskoordinator (Interational) der Landwirtschaftslkammer Niedersachsen. „Das ist wichtig für eine berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung. Und auch den Auszubildenden auf Augenhöhe zu begegnen. Das sind schließlich meine KollegInnen von morgen.“
Aus der Sicht von Thomas Hentschel müssen vor allem mehr Zusammenhänge vermittelt werden. Ökologische Landwirtschaft und Techniken sind bereits Bestandteil der normalen landwirtschaftlichen Ausbildung. Auch der Klimawandel wird behandelt. Er hat schließlich einige Auswirkungen auf den Anbau. Was fehlt sind die Zusammenhänge. Was hat das sojahaltige Kraftfutter, das gut für Kuh und ihre Milchperformance ist, mit dem Klima zu tun? Und vor allem mit welchen Anbauarten und -methoden kann man es ersetzen, wenn man möchte, ohne dabei Pleite zu gehen und den Dünger überzubeanspruchen? Welche Rolle spielen Nischen am Markt? Welche Rolle spielt Technik und der Mensch?
"Landwirtschaft 4.0 ist längst schon Realität in den Betrieben. Damit können positive und negative Entwicklungsprozesse stattfinden. Dünger kann zum Beispiel sehr viel gezielter und sparsamer verwendet werden, was sich auch auf die Stickstoffbilanz auswirkt, die wiederum einen Effekt auf die Erderwärmung hat. Es hat Vorteile für den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Gleichzeitig nehmen aber psychische Belastungen wie Stress zu und der Datenschutz ist eine Baustelle. Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung muss den technologischen Wandel begleiten und diese sozialen Punkte mitaufnehmen.“
Wichtig ist die Förderung von sozialen Kompetenzen, insbesondere Handlungskompetenzen. "Wir müssen mit ArbeitnehmerInnen in den Dialog darüber kommen, wie sie sich im Betrieb einbringen und beteiligen können. Das muss nicht immer über Betriebsräte sein, die im landwirtschaftlichen Bereich nicht sonderlich zahlreich vorhanden sind.“
Dass das ein Problem ist, wissen die Akteure. Dazu Georg, Landwirt im dritten Ausbildungsjahr: „Im Betrieb wird wenig über Nachhaltigkeit gesprochen. Die Chefs wissen viel über die Probleme, aber oft denken sie, da kann man nicht so schnell etwas dran machen. Ich spreche dann mit meinem Vater über unseren Betrieb zu Hause und wir planen zusammen langfristig neue Umgangsmöglichkeiten mit Problemen.“
Know-How und Wissen wie ist also ein wesentlicher Punkt dabei, Landwirtschaften zu verändern. Bildung für nachhaltige Entwicklung sieht den Betrieb als Zentrum von Veränderung. Im Betrieb werden die Weißbücher der Bundesregierung umgesetzt, Entscheidungen zu technischen Investitionen und landwirtschaftlichen Methoden getroffen. Das sind in erster Linie GeschäftsführerInnen und BetriebseigentümerInnen. Doch sind auch die Spielräume der Arbeitnehmenden nicht zu unterschätzen.
Für Thomas Hentschel, Geschäftsführer des IG BAU-nahen Peco-Instituts, ist klar, dass Beschäftigte in ihrer Ausbildung lernen müssen, was Nachhaltigkeit umfasst und wie sie im Betrieb trotz Marktzwängen umgesetzt werden kann.
Dabei hilft Praxis. Johanna, ebenfalls Auszubildende der Hauswirtschaft, hat wie auch Anna Lena und Georg an einem Arbeitsaustausch nach Spanien teilgenommen. Dort haben sie in einem andalusischen Betrieb gearbeitet, der nach streng ökologischen Kriterien, Eichelschweine mästet. „Durch den Austausch nach Spanien habe ich viel Neues praktisch kennengelernt, was ich auch für meinen Alltag in Deutschland nutzen kann.“, sagt Johanna. Auch Georg meint, dass „der Aufenthalt in Spanien mir viel Praktisches über Nachhaltigkeit vermittelt" hat.. "Ich verstehe den Begriff langsam viel mehr.“
„Mit positiven Beispielen können junge Menschen begeistert werden.“, weiß Dr. Dietrich Landmann, Bildungskoordinator (Interational) der Landwirtschaftslkammer Niedersachsen. „Das ist wichtig für eine berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung. Und auch den Auszubildenden auf Augenhöhe zu begegnen. Das sind schließlich meine KollegInnen von morgen.“
Aus der Sicht von Thomas Hentschel müssen vor allem mehr Zusammenhänge vermittelt werden. Ökologische Landwirtschaft und Techniken sind bereits Bestandteil der normalen landwirtschaftlichen Ausbildung. Auch der Klimawandel wird behandelt. Er hat schließlich einige Auswirkungen auf den Anbau. Was fehlt sind die Zusammenhänge. Was hat das sojahaltige Kraftfutter, das gut für Kuh und ihre Milchperformance ist, mit dem Klima zu tun? Und vor allem mit welchen Anbauarten und -methoden kann man es ersetzen, wenn man möchte, ohne dabei Pleite zu gehen und den Dünger überzubeanspruchen? Welche Rolle spielen Nischen am Markt? Welche Rolle spielt Technik und der Mensch?
"Landwirtschaft 4.0 ist längst schon Realität in den Betrieben. Damit können positive und negative Entwicklungsprozesse stattfinden. Dünger kann zum Beispiel sehr viel gezielter und sparsamer verwendet werden, was sich auch auf die Stickstoffbilanz auswirkt, die wiederum einen Effekt auf die Erderwärmung hat. Es hat Vorteile für den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Gleichzeitig nehmen aber psychische Belastungen wie Stress zu und der Datenschutz ist eine Baustelle. Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung muss den technologischen Wandel begleiten und diese sozialen Punkte mitaufnehmen.“
Wichtig ist die Förderung von sozialen Kompetenzen, insbesondere Handlungskompetenzen. "Wir müssen mit ArbeitnehmerInnen in den Dialog darüber kommen, wie sie sich im Betrieb einbringen und beteiligen können. Das muss nicht immer über Betriebsräte sein, die im landwirtschaftlichen Bereich nicht sonderlich zahlreich vorhanden sind.“