Urlaubsgeld: Wer Tarif hat, fährt besser
Urlaubsgeld? Meist nur mit Tarifvertrag
Laut der Erhebung, für die über 67 000 Beschäftigte befragt wurden, erhalten nur 44 Prozent von ihnen Urlaubsgeld. Entscheidend ist dabei vor allem: Gibt es im Betrieb einen Tarifvertrag oder nicht?
- In tarifgebundenen Betrieben liegt der Anteil der Beschäftigten mit Urlaubsgeld bei 72 Prozent.
- In nicht tarifgebundenen Betrieben sind es lediglich 34 Prozent.
Auch das Grundgehalt ist in tarifgebundenen Unternehmen in der Regel höher. WSI-Experte Dr. Malte Lübker bringt es auf den Punkt: "Tarifverträge lohnen sich für Beschäftigte – nicht nur zur Urlaubszeit."
Wer bekommt wie viel?
Wie viel Urlaubsgeld Beschäftigte erhalten, variiert je nach Branche und Region stark. In den vom WSI untersuchten Tarifbereichen reicht die Spanne von 186 Euro in der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 2820 Euro in der Holz- und Kunststoffindustrie in Westfalen-Lippe.
"Überall dort, wo vergleichsweise hohe Tariflöhne gezahlt werden, fällt auch das Urlaubsgeld deutlich üppiger aus", sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten.
- Im Bauhauptgewerbe erhalten Arbeiter*innen ein tarifliches Urlaubsgeld von rund 1500 Euro – eine Steigerung von über 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Im Gebäudereiniger-Handwerk liegt das tarifliche Urlaubsgeld bei rund 1035 Euro.
- In der Landwirtschaft und im Hotel- und Gaststättengewerbe ist das Urlaubsgeld zwar niedriger, fällt aber in tarifgebundenen Betrieben trotzdem deutlich besser aus als ohne Tarifbindung.
Regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede
Neben der Tarifbindung spielen auch andere Faktoren eine Rolle. So erhalten 59 Prozent der Beschäftigten in Großunternehmen mit über 500 Mitarbeiter*innen Urlaubsgeld, aber nur 36 Prozent in kleineren Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten.
In Westdeutschland ist Urlaubsgeld mit 46 Prozent häufiger verbreitet als im Osten (33 Prozent). Auch bekommen Frauen (39 Prozent) seltener Urlaubsgeld als Männer (48 Prozent) – ein Ausdruck struktureller Ungleichheit, die durch höhere Tarifbindung abgebaut werden kann.
Mehr als Geld: Tarifverträge sichern auch mehr Urlaubstage
Tarifverträge bringen jedoch nicht nur zusätzliche Zahlungen, sondern auch mehr freie Zeit. Während der gesetzliche Mindesturlaub bei 20 Tagen liegt (bei einer 5-Tage-Woche), garantieren viele Tarifverträge 30 Urlaubstage pro Jahr.

Fazit: Tarif bringt spürbare Vorteile
Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr: Wer in einem tarifgebundenen Betrieb arbeitet – idealerweise organisiert in der IG BAU –, profitiert nicht nur von besserem Lohn, sondern auch von zusätzlichem Urlaubsgeld und mehr Urlaubstagen.
Deshalb ist und bleibt eine starke Tarifbindung zentral – für faire Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit.
Weitere Details und Informationen zur Analyse:
https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-lediglich-44-prozent-der-beschaftigten-in-der-privatwirtschaft-erhalten-urlaubsgeld-69428.htm

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