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Vorurteile abbauen und aktiv werden
07.07.2015
Frauen
Frauen am Bau sind bis heute noch eine Seltenheit. Wie können Bauberufe für Frauen attraktiver werden?
Das Frauen heute noch absolute „Exotinnen“ am Bau sind hat einen handfesten historischen Hintergrund.
Bis 1994 gab es tatsächlich ein gesetzliches Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe. Insofern hat das Vorurteil gegen Frauen im Bauhauptgewerbe eine jahrzehntelange Geschichte. Es muss sich also in den Köpfen aller Beteiligten was ändern. Das fängt in der Schule an und führt sich fort in der Berufsberatung, aber auch in den Betrieben.
Außerhalb Europas sind Frauen am Bau eher Normalität. In den USA gibt es zum Beispiel Baubetriebe mit 100 Prozent Frauen, die sich im freien Wettbewerb seit Jahrzehnten gut behaupten. In Asien und Afrika arbeiten manchmal mehr Frauen als Männer im Baugewerbe. An der angeblich fehlenden Eignung der Bauarbeit für Frauen kann es also nicht liegen.
Die Ausbildung selbst zum Beispiel zur Maurerin ist attraktiv und findet regelmäßig auch in überbetrieblichen Ausbildungszentren statt. Danach gibt es klare geregelte Möglichkeiten der Aufstiegsfortbildung zur Vorarbeiterin, Werkpolier oder Polier. Also Führungskraft auf dem Bau.
Die IG BAU will aktiv auf Frauen und Mädchen zugehen, wie sieht das konkret aus, was ist geplant?
Zuerst einmal ist es wichtig, dass Thema „Frauen am Bau“ im Blickpunkt zu halten. Es ist kein Geheimnis, dass die Vorbehalte in dieser „Männerdomäne“ sowohl bei den gewerblichen Arbeitnehmern als auch bei den Chefs recht groß sind. Also heißt das für die IG BAU: thematisieren, thematisieren, thematisieren. Und die positiven Beispiele aus anderen Ländern einbringen.
Auch die Bundesagentur für Arbeit spielt hier eine wichtige Rolle. Ebenso die Arbeitgeberverbände des Baugewerbes. Geplant ist eine Informationsoffensive zum Thema „Frauen am Bau – Fachkräfte mit Zukunft!“ Das richtet sich sowohl an den gewerblichen Bereich als auch an technische Berufe.
Welche Forderungen gibt es an die Politik? Und inwieweit müssen Arbeitgeber umdenken?
Zuerst einmal muss Politik konsequent für die Rahmenbedingungen sorgen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeuten zu allererst, dass für alle Kinder ausreichende Bildungs- und Betreuungseinrichtungen auch tatsächlich vorhanden sind – im Interesse von Männern und Frauen.
Auch die Arbeitgeber müssen umdenken. Sowohl für die Männer als auch für Frauen müssen die Rahmenbedingungen am Bau weiter verbessert werden. Geringere Gewichte durch andere Steinformate, kleinere Gebinde für Baustoffe auch vor dem Hintergrund eines weiter zu verbessernden Arbeits- und Gesundheitsschutz sind unverzichtbar. Genauso für die Männer übrigens.
Die sanitären Bedingungen sind anzupassen und weiter zu verbessern. Auch gehören tarifvertragliche Veränderungen zum Thema Zeitsouveränität dazu. Ein Thema, dem sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt in Zukunft verstärkt widmen wird.
Das Frauen heute noch absolute „Exotinnen“ am Bau sind hat einen handfesten historischen Hintergrund.
Bis 1994 gab es tatsächlich ein gesetzliches Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe. Insofern hat das Vorurteil gegen Frauen im Bauhauptgewerbe eine jahrzehntelange Geschichte. Es muss sich also in den Köpfen aller Beteiligten was ändern. Das fängt in der Schule an und führt sich fort in der Berufsberatung, aber auch in den Betrieben.
Außerhalb Europas sind Frauen am Bau eher Normalität. In den USA gibt es zum Beispiel Baubetriebe mit 100 Prozent Frauen, die sich im freien Wettbewerb seit Jahrzehnten gut behaupten. In Asien und Afrika arbeiten manchmal mehr Frauen als Männer im Baugewerbe. An der angeblich fehlenden Eignung der Bauarbeit für Frauen kann es also nicht liegen.
Die Ausbildung selbst zum Beispiel zur Maurerin ist attraktiv und findet regelmäßig auch in überbetrieblichen Ausbildungszentren statt. Danach gibt es klare geregelte Möglichkeiten der Aufstiegsfortbildung zur Vorarbeiterin, Werkpolier oder Polier. Also Führungskraft auf dem Bau.
Die IG BAU will aktiv auf Frauen und Mädchen zugehen, wie sieht das konkret aus, was ist geplant?
Zuerst einmal ist es wichtig, dass Thema „Frauen am Bau“ im Blickpunkt zu halten. Es ist kein Geheimnis, dass die Vorbehalte in dieser „Männerdomäne“ sowohl bei den gewerblichen Arbeitnehmern als auch bei den Chefs recht groß sind. Also heißt das für die IG BAU: thematisieren, thematisieren, thematisieren. Und die positiven Beispiele aus anderen Ländern einbringen.
Auch die Bundesagentur für Arbeit spielt hier eine wichtige Rolle. Ebenso die Arbeitgeberverbände des Baugewerbes. Geplant ist eine Informationsoffensive zum Thema „Frauen am Bau – Fachkräfte mit Zukunft!“ Das richtet sich sowohl an den gewerblichen Bereich als auch an technische Berufe.
Welche Forderungen gibt es an die Politik? Und inwieweit müssen Arbeitgeber umdenken?
Zuerst einmal muss Politik konsequent für die Rahmenbedingungen sorgen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeuten zu allererst, dass für alle Kinder ausreichende Bildungs- und Betreuungseinrichtungen auch tatsächlich vorhanden sind – im Interesse von Männern und Frauen.
Auch die Arbeitgeber müssen umdenken. Sowohl für die Männer als auch für Frauen müssen die Rahmenbedingungen am Bau weiter verbessert werden. Geringere Gewichte durch andere Steinformate, kleinere Gebinde für Baustoffe auch vor dem Hintergrund eines weiter zu verbessernden Arbeits- und Gesundheitsschutz sind unverzichtbar. Genauso für die Männer übrigens.
Die sanitären Bedingungen sind anzupassen und weiter zu verbessern. Auch gehören tarifvertragliche Veränderungen zum Thema Zeitsouveränität dazu. Ein Thema, dem sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt in Zukunft verstärkt widmen wird.
Frauen am Bau
Im Rahmen des von der Stiftung Bayerische Bauwirtschaft finanzierten und auf zwei Jahre geplanten Projekts „Frauen am Bau“ sollen die Rahmenbedingungen von Frauen im bayerischen Bausektor diskutiert werden. Das Projekt versteht sich als Kommunikationsplattform und will den gegenseitigen Austausch und die Vernetzung fördern.Informationen zum Projekt: PECO-Institut e.V.,
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