©Heiderose Sailer-Mahr
30.11.2017
Frauen
Niedriglöhne, Mini-Jobs, Kindererziehung, Sorge und Pflege von Angehörigen, Haushalt – für jede davon betroffene Frau stellt sich dadurch die Frage: Wieviel Rente gibt es für meine Lebensleistung? Altersarmut ist in erster Linie weiblich. Die IG-BAU-Bezirksfrauen Stuttgart wollen, dass sich das ändert.
Sie hatten deshalb für den 14. November zur Diskussion eingeladen. Eine Vielzahl von Kolleginnen und interessierten Freundinnen haben sich mit dem Thema faire Rente auseinandergesetzt.

Das Video „Die Rentenlüge“ des Kabarettisten Volker Pispers stimmte die Frauen auf den Abend ein.

Andrea Schiele, DGB-Regionssekretärin, zeichnete mit eindrucksvollen Statistiken und Zahlen untermauert die Zukunft der Altersarmut auf. Erschreckend war letztendlich die Erkenntnis, dass die gesetzliche Rente der Frauen kaum noch für die Miete einer 75 Quadratmeter großen Wohnung im Raum Stuttgart ausreicht. Es stellt sich sarkastisch die Frage: Wohnen oder Leben?

Dr. Irene Merklein-Lempp, IG-BAU Teamerin, und Sandra Safradin, IG-BAU-Gewerkschaftssekretärin, präsentierten die „Drei-Säulen der Rente": Gesetzlich - Betrieblich - Privat. Egal ob Riester-Rente oder Betriebsrente - es ist alles nur unzureichend für ein gutes Leben im Rentenalter.

Was für Möglichkeiten gäbe es, dass die Rente für ein gutes Leben reicht? Gedanken wie "Die Rentenkasse soll von allen gefüllt werden, egal ob Arbeitnehmer, Selbstständiger, Beamter oder Politiker"; "Einkünfte aus Kapitalerträgen, Miete und Pacht sollen rentenversicherungspflichtig werden" und "Die Beitragsermessungsgrenze soll entfallen" wurden ausgesprochen.

Gemeinsam wurde über eine Soziometrie anschaulich, wie weit jede einzelne von der Rente entfernt ist und wie gut jede von ihrer erwarteten Rente leben kann.

Allen Frauen wurde in der anschließenden Diskussion bewusst, dass es noch viel Frauen-Power bedarf, um die Regierung zum Handeln zu bewegen!

Ein Beitrag unserer Kollegin Heiderose Sailer-Mahr.