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Arbeitsschutz in der Landwirtschaft: Deutschland ratifiziert ILO-Übereinkommen 184

Arbeiter erntet Gemüse
(Foto: Ali Alcántara / Pexels)
20.06.2024
Forst- und Agrarwirtschaft

Vor wenigen Tagen hat Deutschland das ILO-Übereinkommen 184 über den Arbeitsschutz in der Landwirtschaft ratifiziert. Das Einkommen legt internationale Mindeststandards in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz für Beschäftigte in der Landwirtschaft fest. Sein Ziel ist, dass Staaten ihre Gesetze und Politik darauf ausrichten, diese Standards einzuhalten.

Prekäre Arbeitsverhältnisse, fehlende Absicherung und Nachholbedarf beim Arbeits- und Gesundheitsschutz sind in vielen landwirtschaftlichen Betrieben ein Problem – global, aber immer wieder auch hierzulande. Mit der Ratifikation setzt Deutschland ein klares Signal für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Arbeitsbedingungen weltweit.

Welche Schwerpunkte hat das ILO-Übereinkommen 184?

  • Präventions- und Schutzmaßnahmen in Bezug auf den Arbeitsschutz: Sicherheit von Maschinen und beim Umgang mit Chemikalien sowie beim Bau und der Instandhaltung landwirtschaftlicher Anlagen.
  • Soziale Absicherung bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.
  • Mindestanforderungen an Unterkünfte, in denen Beschäftigte untergebracht werden.
  • Besondere Regelungen zum Schutz von Zeit- und Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft, von jungen Arbeitnehmer*innen bei gefährlicher Arbeit sowie zu besonderen Bedürfnissen von Arbeitnehmerinnen im Rahmen des Mutterschutzes.

Durch seine hohen Standards erfüllt Deutschland bereits die Anforderungen des ILO-Übereinkommens 184 – zumindest formal. Die Ratifikation kann dafür sorgen, dass die Einhaltung von Regeln zum Arbeitsschutz ernster genommen und stärker kontrolliert wird als bisher.