Beschäftigte der DSV beim Warnstreik
(Foto: IG BAU)
07.04.2025
Landwirtschaft - Gartenbau - Floristik

Nachdem es der Vorstand der Deutschen Saatveredelung (DSV) aus Lippstadt im Dezember abgelehnt hat, Verhandlungen mit der IG BAU über einen Tarifvertrag aufzunehmen, sind am 31. März 2025 gut 70 Mitarbeiter*innen des Unternehmens einem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt und für einen Tag in einen historischen Warnstreik getreten.

Wer nicht verhandeln will, bekommt die Stärke der organisierten Arbeitnehmerschaft zu spüren: Letzten Montag organisierte die IG BAU einen eintägigen Warnstreik am Stammsitz der DSV, an dem sich zahlreiche Beschäftigte der Firmenstandorte Lippstadt, Thüle (Salzkotten), Asendorf (Niedersachsen) und Bückwitz (Brandenburg) lautstark beteiligten.

Das Ziel dieses ersten Warnstreiks in der Geschichte des Unternehmens war es, den Pflanzenzüchter an den Verhandlungstisch zu bringen: Bei einem Termin im Dezember hatte der DSV-Vorstand alle Gespräche mit der Gewerkschaft über die Forderungen seiner Arbeitnehmer*innen rundweg abgelehnt.

"Ein Warnstreik ist für die Beschäftigten das einzige Mittel, um Druck aufzubauen, wenn Nachfragen und höfliches Bitten nichts bringen. Der Ball liegt jetzt bei der DSV", so Lukas Rittinghaus, Gewerkschaftssekretär des IG BAU-Regionalbüros Westfalen.

Für Lohn-Plus und Transparenz per Tarifvertrag

Die konkreten Forderungen für die deutschen Standorte des Unternehmens, an denen insgesamt etwa 500 Mitarbeiter*innen beschäftigt sind, lauten dabei: 350 Euro mehr Lohn pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die verbindliche Festschreibung aller aktueller Leistungen und Zulagen in einem Tarifvertrag sowie drei zusätzliche Urlaubstage für IG BAU-Mitglieder.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, zogen am 31. März Beschäftigte aus Bereichen wie Züchtung, Produktion, IT oder Kundenservice vom Streiklokal in der Lippstädter Innenstadt zum Stammsitz der DSV an der Weißenburger Straße. Es beteiligten sich Kolleg*innen aus Früh- und Spätschicht gut aufgelegt am unüberseh- und unüberhörbaren Protest.

Beschäftigte der DSV beim Warnstreik
(Foto: IG BAU)

Ihnen ging es dabei auch um Transparenz. Rittinghaus: "Bislang weiß keiner, wer wo was verdient – selbst bei gleichen Tätigkeiten". Zudem liegen die von der DSV gezahlten Löhne derzeit deutlich unter dem Niveau tarifgebundener Wettbewerber.

Wir als IG BAU werden deshalb weiter Druck machen. Zukünftige Aktionen sind alles andere als ausgeschlossen – gegebenenfalls auch spontan oder mehrtägig.

Zusätzliche Informationen gibt es auf der DSV-Aktionsseite:
https://deine.igbau.de/dsv