Cindy Theis
(© zplusz)
24.08.2021
E wie Ehrenamt

"Gewerkschaft bedeutet, gestärkt zu werden." In der IG BAU findet man Ansprechpartner*innen für Probleme und Fragen rund um die Arbeit, weiß Cindy Theis. Die junge Bürokauffrau aus Saarbrücken ist schon kurz nach Beginn ihrer Ausbildung Mitglied geworden: Als es 2016 darum ging, in ihrem ausbildenden Unternehmen, der Veolia Gebäudeservice Deutschland GmbH, eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) auf die Beine zu stellen.

Cindy wurde zur JAV-Vorsitzenden gewählt und war als "Einzel-JAV" froh, die Gewerkschaft an ihrer Seite zu wissen. In den beiden JAV-Seminaren hat sie viel gelernt und sowohl der Jugendverantwortliche in der Region als auch die Gewerkschaftssekretär*innen standen ihr in allen Fragen zur Seite: "Jeder hilft jedem, egal ob man sich kennt oder nicht", hebt sie hervor. "Und die IG BAU unterstützt einen auch, wenn man einen Weg eingeschlagen hat."

Auf ihrem Weg als Beschäftigtenvertreterin hat Cindy sich 2017 zur Betriebsratswahl aufstellen lassen und durch die Listenwahl einen Platz als Nachrückerin erhalten: "Ich bin beinahe wie ein festes Mitglied, da bei den Sitzungen fast immer jemand fehlt", erklärt sie. Auch im Betriebsrat hat sie vor allem die Interessen der jungen Beschäftigten im Blick.

Neben ihrem betrieblichen Engagement ist Cindy in verschiedenen Gremien der IG BAU aktiv. Als Vorsitzende des Bezirksjugendvorstands – wieder als Einzelkämpferin – ist sie die Ansprechpartnerin für die jungen Beschäftigten im Bezirk. Damit ist sie auch die Jugendvertreterin im Bezirksbeirat sowie Delegierte für den Bundesjugendausschuss, der die Interessen der jungen Beschäftigten auf Bundesebene vertritt und die Arbeit der Jungen BAU koordiniert.

Die engagierte Gewerkschafterin findet es schade, dass gar nicht so viele junge Menschen das Angebot wahrnehmen, mit Anliegen wie etwa Kündigungen oder der Forderung nach Übernahme zu ihr kommen: "Vielleicht trauen sich viele nicht, etwas zu sagen, weil sie Angst haben, dass es die Runde machen könnte. Oder sie wissen einfach nicht, dass die Gewerkschaft für sie da ist, um ihnen bei Problemen zu helfen."

Neuer Schwung für die Jugendarbeit

Als Hürde für die Jugendarbeit in ihrem Bezirk sieht sie, dass die Gewerkschaften im Saarland nicht so einfach in die Berufsschulen hineinkommen: "So haben wir keine Möglichkeit, dort auf uns und unser Angebot aufmerksam zu machen." Gemeinsam mit der neuen Jugendbildungsreferentin und einem Kollegen aus einem anderem Bezirksjugendvorstand entwickelt Cindy Ideen, wie sie mehr Leben in den Jugendbereich in ihrem Bezirk bringen können.

Motor für ihr gewerkschaftliches Engagement sind vor allem die Menschen, die sie durch die Gewerkschaftsarbeit kennenlernt, und ihre gemeinsamen Ziele: "Wir motivieren uns gegenseitig, helfen und unterstützen uns. Wenn man sieht, wie wir gemeinsam mit unseren Anliegen weiterkommen und was wir alles erreichen können, dann sieht man auch den Sinn und Nutzen der Zeit, die man da reinsteckt."

Aktuelle Themen im Bundesjugendausschuss sind beispielsweise die Auswirkungen der Corona-Situation auf die Ausbildung oder wie die IG BAU über mediale Aktivitäten wie Website, Social Media oder BAU-App mehr Reichweite und neue Zielgruppen erreichen kann. Cindys Appell zum Schluss: "Man sollte keine Scheu haben, sich an die Gewerkschaft zu wenden. Wer redet, dem kann geholfen werden!"

Text: Cordula Binder