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Globaler Rechtsindex 2023: Die 10 schlimmsten Länder für erwerbstätige Menschen

Arbeiter
(Foto: Josue Isai Ramos Figueroa / Unsplash)
25.07.2023
Internationales

Jedes Jahr bewertet der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB beziehungsweise ITUC) die einzelnen Länder anhand ihrer Einhaltung kollektiver Arbeitnehmerrechte. Die aktuelle Auswertung zeigt: in jeder Region der Welt hatte die globale Lebenshaltungskostenkrise Rechtsverletzungen als Folge.

Das bedeutet unter anderem:
  • Verletzung des Streikrechts von neun von zehn Ländern: So wurden in Spanien, Kanada, Kambodscha, Togo und dem Iran Beschäftigte aufgrund von Streiks strafrechtlich belangt oder entlassen.
  • 77 Prozent der Länder haben Beschäftigte vom Recht auf die Gründung von oder den Beitritt zu Gewerkschaften ausgeschlossen.
  • In 42 Prozent der Länder wurde das Recht auf Rede- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt.
  • In 44 Ländern waren Arbeitnehmer*innen Gewalt ausgesetzt. In den Regionen Asien/Pazifik und Nahost/Nordafrika ist ein Anstieg von Gewalt zu verzeichnen.
  • In acht Ländern wurden Gewerkschafter*innen ermordet.
Als die 10 schlimmsten Länder* für Erwerbtätige gelten:
  • Ägypten (repressive Gesetze gegen Gewerkschaftsgründungen, Gewerkschaftsfeindlichkeit und Entlassungen)
  • Bangladesch (repressive Gesetze, Hindernisse bei Gewerkschaftsgründungen, Polizeigewalt)
  • Belarus (repressive Strafgesetze, gezielte Festnahme und Inhaftierung führender Gewerkschaftsvertreter*innen, Zwangsauflösung von Gewerkschaften)
  • Ecuador (repressive Gesetze, Polizeigewalt gegen Streikende)
  • Eswatini (Morde, Polizeigewalt im Zuge von Streiks)
  • Guatemala (Gewalt gegenüber Gewerkschafter*innen, Klima der Angst und Straffreiheit)
  • Myanmar (willkürliche Festnahmen, gewerkschaftsfeindliche Entlassungen, schwere Verletzungen der Rede- und Versammlungsfreiheit)
  • Tunesien (Festnahme führender Gewerkschaftsvertreter*innen, Verletzung des Rechtes auf Tarifverhandlungen, schwere Verletzung bürgerlicher Freiheiten und Verweigerung des Rechtes auf internationale Gewerkschaftssolidarität)
  • Philippinen (Gewalt gegenüber Gewerkschafter*innen, Festnahme von Gewerkschafter*innen, Gewerkschaftsfeindlichkeit)
  • Türkei (Unterbindung von Streiks, Festnahme von Gewerkschafter*innen, systematische Gewerkschaftsfeindlichkeit)

Deutschland gehört zu den Ländern mit der beste Bewertung. Dennoch kommen auch hier sporadische Rechtsverletzungen vor. Eine ausführliche Aufbereitung lässt sich unter www.globalrightsindex.org/de/2023 abrufen.

*Nicht alle Länder wurden berücksichtigt werden, beispielsweise liegen zu Nordkorea oder Russland keine Informationen vor.