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Hamburg bekommt sie endlich wieder: Die acht hanseatischen Bauarbeiter aus Marmor

Marmor Bauarbeiter
(Foto: IG BAU | Nils Hillebrand) Sie kommen zurück: Bauarbeiter aus Marmor zogen am Samstag wieder ins traditionsreiche Bundeshaus ein – frisch gemeißelt. Unter ihnen auch ein Steinmetz.
26.06.2023
Geschichte

Ein Stück Hamburg-Geschichte kehrt zurück – in Marmor gemeißelt: Vor 112 Jahren standen acht Figuren auf acht Säulen im Eingangsbereich vom traditionsreichen Bundeshaus am Berliner Tor in Hamburg. Genau dort, wo sich im Kaiserreich der Deutsche Bauarbeiter-Verband als freie Gewerkschaft der Bauarbeiter gründete. Seit rund 80 Jahren sind sie verschwunden. Ein Gewerkschafter hat die Originalfiguren vor den Bombenangriffen in Sicherheit gebracht und versteckt. So gut, dass sie bis heute nie mehr aufgetaucht sind. Es waren Marmorskulpturen – jede stand für einen anderen Bauberuf.

Jetzt kehrten die Bauarbeiter-Figuren zurück – als Duplikate in Marmor gemeißelt. "Das ist eine historische Stunde – die Rückkehr von einem Stück hanseatischer Bauarbeiter-Geschichte", sagt der Regionalleiter der IG BAU Nord, André Grundmann. Er hat am Samstag (24. Juni 2023) in einer "historischen Feierstunde" acht neue Marmorskulpturen dem Bundeshaus übergeben. "Es ist ein 'zeitgemäßes Update der Geschichte': Die Figuren zeigen Berufe, die wir heute auf dem Bau haben. Denn von den historischen Figuren gibt es keine Bilder – keine Fotos, keine Zeichnungen, kein Gemälde", so André Grundmann.

Deshalb habe die Bau-Gewerkschaft das gemacht, was sie immer mache: "Wir haben auf unser hanseatisches Handwerk gebaut. Die neuen Figuren sind Steinmetzarbeiten – es ist also professionelle 'Kunst vom Bau' in historischer Anmutung. Die Skulpturen fügen sich, ausgezeichnet in das historische Ambiente des Bundeshauses ein", sagt IG BAU-Regionalleiter Grundmann. Natürlich dürfe bei den Figuren einer nicht fehlen: der Steinmetz selbst.