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(Foto: DGB)
16.11.2023
Forst und Naturschutz

Die Folgen der Klimakrise sind längst spürbar. Die Zahl heißer Tage pro Jahr steigt deutlich, trotz starker Schwankungen ist der ⁠Trend⁠ eindeutig. CO2 und andere Treibhausgase sorgen dafür, dass der Planet sich aufheizt. Neben konsequentem Klimaschutz wird auch die Klimaanpassung wichtiger. Der DGB Personalreport untersucht, was das für den öffentlichen Dienst bedeutet, zumal sich die Personalausstattung dort zuletzt nicht nur positiv entwickelt hat.

Kann der öffentliche Dienst Klimakrise – Teil 2

Im Personalreport wurde das Thema der Ausgabe auf dem vergangenen Jahr vertieft: Kann der öffentliche Dienst Klimaschutz und Klimaanpassung stemmen? Wie verändert die Klimakrise die Arbeit im öffentlichen Dienst?

Städte etwa können in ihrem jetzigen Zustand absolute Hotspots für die Folgen des Klimawandels sein. Der Aspekt steht schon länger im Fokus der Stadtverwaltungen, wie das Interview mit zwei ver.di-Kollegen in Nürnberg zeigt (Vgl. Kap. „Klimaanpassung in der Stadt“, S. 8ff.). Die Stadt muss so umgebaut werden, dass Menschen vor Hitze, Dürre und Starkregen geschützt werden. Ein mittlerweile verbreitetes Leitbild ist dabei die Schwammstadt. Aber wenn diesem Leitbild nicht nur bei einzelnen Neubauten gefolgt werden soll, braucht es mehr personelle Ressourcen.

Mit Blick auf den Klimaschutz, also die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, ist das Potential der Kommunen riesig. Sie haben durch öffentliche Gebäude und Infrastruktur wichtige Hebel in der Hand, aber oftmals fehlen personelle Kapazitäten. Klimaschutzmanager*innen sollen deshalb helfen, den klimafreundlichen Umbau zu beschleunigen. In vielen Fällen wird ihre Arbeit allerdings nur über eine befristete Projektstelle etabliert. Im Interview mit dem Klimaschutzmanager des Main-Taunus-Kreises wird deutlich, dass sich die Arbeitsbedingungen auch hier verbessern müssen (vgl. die Kap. „Kommunaler Klimaschutz“, S. 18ff.).

Hauptaussagen zur Personalausstattung

Datengrundlage der Tabellen und Diagramme im Personalreport ist eine exklusive Datenlieferung des Statistischen Bundesamts. Dessen Fachserie 14 Reihe 6 (Personalstandstatistik ÖD), die bisherige Datenquelle, wurde leider eingestellt. Die Zahlen im Report beziehen sich auf den Stichtag 30.6.2022 (aktuellere gibt es nicht).

  • 5,21 Millionen Menschen waren 2022 im öffentlichen Dienst beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 110.380 zusätzliche Beschäftige.
  • Ein Viertel des gesamten Personalzuwachses (24 Prozent) fand in nur zwei Aufgabenbereichen statt. Das Plus konzentrierte sich stark auf die beiden Bereiche Hochschulen (plus 15.705) und kommunale Kindertagesstätten (plus 10.735).
  • Die Zahl der befristeten Verträge ist wie schon im Vorjahr deutlich angestiegen, die Befristungsquote betrug im öffentlichen Dienst 15,7 Prozent. 517.005 Beschäftigte arbeiten mit einem befristeten Vertrag. Das sind 28 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Alleine in den letzten beiden Jahren gab es einen Anstieg um 16,1 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 5,7 Prozent). Vgl. hierzu auch das heutige Statement von Elke Hannack in der Presse. Hier eine längere Fassung (Paywall).
  • Im Jahr 1991 lag die Teilzeitquote im öffentlichen Dienst noch bei 15,8 Prozent. Bis 2022 erhöhte sie sich erheblich auf mittlerweile 34,6 Prozent (Bund: 12,1 Prozent, Länder: 34,5 Prozent, Kommunen: 41,1 Prozent).
  • Das Durchschnittsalter lag bei 44,1, ein hoher Wert. 26,8 Prozent der Beschäftigten werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen, die Rekrutierung von Personal wird ein Thema bleiben.

Der Personalreport Öffentlicher Dienst zum Herunterladen.