Yassine Chaikhou
(Foto: David Wedmann)
27.01.2022
Junge BAU Aktuell

Fast fünf Jahre hat Moritz Greil als Bundesjugendsekretär die Junge BAU auf Bundesebene geprägt. Seit Anfang November ist sein Nachfolger Yassine Chaikhoun offiziell im Amt. Im Mitgliedermagazin "Der Grundstein" haben wir ihn bereits im Dezember vorgestellt, jetzt findet Ihr ihn auch hier.

Grundstein: Möchtest Du Dich kurz vorstellen und Deinen Weg zur Jungen BAU beschreiben?

Yassine Chaikhoun: Ich bin Yassine Chaikhoun, 29 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Frankfurt am Main. Habe eine kaufmännische Ausbildung in der Chemiebranche absolviert, wurde in meinem ersten Ausbildungsjahr in die JAV gewählt und war dort Vorsitzender eines dreiköpfigen Gremiums. Nach der Ausbildung habe ich mich entschieden, die hauptamtliche Laufbahn einzuschlagen und habe die Europäische Akademie der Arbeit in Frankfurt besucht. Dort habe ich von einer freien Position bei der Jungen BAU Hessen erfahren und wurde dort nach erfolgreicher Bewerbung Jugendbildungsreferent. Die Junge BAU kannte ich durch mein ehrenamtliches Engagement bei der DGB-Jugend Frankfurt.


Welches sind Deiner Meinung nach die größten "Baustellen" der Jungen BAU in den kommenden Jahren?

Ich sehe die größte Herausforderung in einer kontinuierlichen Überzeugungsarbeit. Wir sind motivierte junge Menschen aus allen Branchen der IG BAU und den uns zugewandten Bereichen, wie etwa den Hochschulen. Ich möchte dazu beitragen, dass wir nicht nur Ansprechpartner*in unserer Kolleg*innen bei Problemen sind, sondern dass wir als Player auf den verschiedenen Ebenen angesehen werden, seien sie tarif-, gewerkschafts- oder gesellschaftspolitischer Natur. Ich will, dass sich die Einstellung gegenüber der jungen Generation ändert und neue Entwicklungen akzeptiert werden. Wenn wir die Zukunft sind, dann behandelt uns bitte nicht wie die Vergangenheit.


Warum sind Gewerkschaften gerade heute für junge Menschen wichtig?

Die Werte, für die jemand in die Gewerkschaft eintritt, haben sich über die Jahre massiv verändert. Als Gewerkschaft müssen wir junge Menschen da abholen, wo sie sich wohlfühlen – etwa aufgrund der persönlichen Interessen bei befreundeten Jugendverbänden und über Freizeitaktivitäten. Wenn wir nur als Problemlöser agieren und auch als solcher abgespeichert werden, wird es nicht dazu führen, dass sich Leute dauerhaft bei uns wohlfühlen. Neben den klassischen Leistungen wie Rechtsschutz muss der soziale Mehrwert von uns als Gewerkschaft für die jungen Menschen mehr zum Vorschein treten. Sunrise Festival, Bildungsurlaube und Seminare zu aktuellen Themen sind daher interessant. Ich bin motiviert, dass wir das Thema "Gewerkschaft" an die junge Generation herantragen und so die Zukunft für gute Ausbildungen und gute Arbeits- und Lebensbedingungen sichern können.