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Offener Brief: Solidarität mit Geflüchteten - Es ist höchste Zeit zu handeln!

Moritz Greil
(Foto: privat)
02.04.2020
Azubis & junge Beschäftigte
Offener Brief der Gewerkschaftsjugend an die Bundesminister Helge Braun, Heiko Maas, Horst Seehofer: Wir fordern die Evakuierung der Lager in Griechenland. Solidarität hier und überall! Es ist höchste Zeit zu handeln!

Sehr ge­ehr­ter Herr Bun­des­mi­nis­ter Hel­ge Braun,

sehr ge­ehr­ter Herr Bun­des­mi­nis­ter Hei­ko Maas,

sehr ge­ehr­ter Herr Bun­des­mi­nis­ter Horst See­ho­fer,

als Ge­werk­schafts­ju­gend be­ken­nen wir uns zur So­li­da­ri­tät mit Men­schen auf der Flucht und for­dern si­che­re Flucht­we­ge und ei­ne men­schen­wür­di­ge Un­ter­brin­gung von Ge­flüch­te­ten.

Wir for­dern Sie des­halb auf, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und die Men­schen in den La­gern auf den grie­chi­schen In­seln nicht zu ver­gessen. Die Men­schen in den dor­ti­gen Un­ter­künf­ten müs­sen jetzt evakuiert wer­den.

Bun­des­weit gibt es vie­le Ak­ti­vi­tä­ten mit dem Ziel, Le­ben in Not zu ret­ten. Der Ver­ein Missi­on LI­FE­LI­NE e. V. hat die Hilfs­mis­si­on "Char­ter­flug Les­bos-Ber­lin für Kin­der und Müt­ter" für zu­nächst 50 bis 100 Men­schen ge­st­ar­tet. Der Ver­ein Sea-Watch for­dert, Kreuz­fahrt­schif­fe zur Eva­ku­ie­rung ein­zu­set­zen. Was all die­sen Maß­nah­men fehlt, sind die nö­ti­gen Ge­neh­mi­gun­gen vom Aus­wär­ti­gen Amt und Bun­des­mi­nis­te­ri­um des In­nern.

Wir for­dern Ih­re Be­hör­den des­halb da­zu auf, die­se und ähn­li­che Maß­nah­men bun­des­weit um­ge­hend und schnellst­mög­lich mög­lich zu ma­chen. Ge­mein­sam müs­sen wir auch we­gen CO­VI­D19 die La­ge der Men­schen vor Ort jetzt drin­gend ver­bes­sern.

Wir for­dern die Eva­ku­ie­rung der La­ger in Grie­chen­land Es ist höchs­te Zeit zu han­deln! So­li­da­ri­tät und über­all!

Die Si­tua­ti­on rund um die Pan­de­mie des Co­ro­na-Vi­rus in Deutsch­land ver­un­si­chert vie­le Men­schen. Wie schüt­zen wir uns und un­se­re Fa­mi­li­en am bes­ten vor CO­VID-19? Was pas­siert mit un­se­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in den ver­schie­de­nen Bran­chen und Wirt­schafts­zwei­gen? Vie­le Fra­gen, die sich ak­tu­ell den Men­schen stel­len, sind exis­ten­zi­ell und sie be­schäf­ti­gen uns als ak­ti­ve Ge­werk­schaf­te­rin­nen und Ge­werk­schaf­ter.

Wir sind ge­mein­sam stark für ei­ne so­li­da­ri­sche Ge­sell­schaft. Un­se­re Ge­dan­ken sind bei de­nen, die un­se­re So­li­da­ri­tät in Mo­men­ten der Not am drin­gends­ten be­nö­ti­gen. Das sind mo­men­tan nicht nur vie­le Men­schen in Deutsch­land, son­dern be­son­ders auch all die­je­ni­gen, die sich mit ih­ren Fa­mi­li­en vor­über­ge­hend in den Flücht­lings­la­gern auf den grie­chi­schen In­seln be­fin­den.

Die Si­tua­ti­on in den La­gern war schon vor dem Aus­bruch der Pan­de­mie men­schenun­wür­dig, durch die neue Ge­fah­ren­la­ge müs­sen wir nun end­lich han­deln. Die feh­len­de In­fra­struk­tur - und da­mit die Un­mög­lich­keit, die grund­le­gends­ten Hy­gie­ne­stan­dards ein­zu­hal­ten - macht die Si­tua­ti­on in den La­gern le­bens­ge­fähr­lich für die Men­schen, die aus Kriegs- und Kri­sen­ge­bie­ten die Flucht ge­wagt ha­ben.

Ge­mein­sam ste­hen wir ein für un­se­re Mit­menschen, die ih­re Hei­mat ver­las­sen muss­ten und auf der Su­che nach Asyl in Eu­ro­pa sind. Men­schen müs­sen wie Men­schen be­han­delt wer­den und ver­die­nen un­se­ren Schutz! Wir brau­chen ein ge­mein­sa­mes, eu­ro­pa­wei­tes und so­li­da­ri­sches Vor­ge­hen zur Auf­nah­me und Ver­tei­lung von Ge­flüch­te­ten! Wir brau­chen und for­dern Mensch­lich­keit!

Es ist höchs­te Zeit zu han­deln, be­vor es zu spät ist!

Mit freund­li­chen Grü­ßen

Ih­re DGB-Ju­gend